- Um die Ausbreitung der Affenpocken einzudämmen, will der Bund 40'000 Dosen eines Impfstoffs gegen Affenpocken beschaffen, die Armee 60'000.
- Schätzungen seien schwierig, aber man gehe von rund 20'000 impfwilligen Personen aus, teilt der Bundesrat heute mit.
- Die Kosten beziffert er mit rund 8.6 Millionen Franken.
Nebst den 40'000 Impfdosen sei vorgesehen, 500 Behandlungseinheiten eines Arzneimittels gegen Affenpocken zu erwerben, welches schwere Verläufe und Komplikationen bei erkrankten Personen verhindert, so der Bundesrat. Gleichzeitig werde die Armee 60'000 Impfdosen sowie 500 Behandlungseinheiten «für die Bereitschaft von Einsatzkontingenten» beschaffen, wie es weiter heisst, da dieser Impfstoff auch bei einem Ausbruch anderer Pockenviren eingesetzt werden könne.
Der Bundesrat will die Arzneimittel und Impfdosen zentral beschaffen. Diese gemeinsame Bestellung ermögliche ein Einsparpotenzial. Die Beschaffungsstelle ist die Armeeapotheke, welche die Impfdosen anschliessend den Kantonen zur Verfügung stellen kann.
Lieferung derzeit nur an Staaten
Bisher sind in der Schweiz über 400 Fälle einer Affenpockeninfektion registriert worden. Es sind nur drei Fälle von Infektionen bei Frauen bekannt, es sind – Stand jetzt – also mehrheitlich Männer betroffen. Am meisten Fälle melden die Kantone Waadt, Genf und Zürich. Eine zentrale Beschaffung durch den Bund habe sich aufgedrängt, schreibt der Bundesrat, da die Herstellerfirmen zurzeit nur Staaten beliefern würden.
Die definitive Beschaffung setzt die Zustimmung der Finanzdelegation voraus. Die Kosten für das antivirale Arzneimittel und den Impfstoff sowie deren zivile Anwendung belaufen sich den Angaben des Bundes nach auf rund 8.6 Millionen Franken. Die Kosten des Impfstoffs und der Verimpfung werden vom Departement des Innern (EDI) übernommen – bis die Voraussetzungen dafür vorhanden sind, dass die obligatorische Krankenversicherung die Kosten übernimmt, wie der Bundesrat schreibt.