Die Zukunft der Kaserne in Aarau gibt in der Stadt zu reden. Für Einwohnerräte aus sechs Parteien ist klar, die Armee soll die Kaserne aufgeben. Stattdessen könnte es dort zum Beispiel Wohnungen geben. Diese Forderung stellen Politiker der Parteien SP, EVP, CVP, Pro Aarau, Grüne und Grünliberale. Diese Parteien haben im Einwohnerrat eine Mehrheit.
Ideen für das Kasernenareal seien viele da, heisst es: «Neben Wohnungen könnte es dort auch neue Unternehmen geben. Und aus dem Platz auf dem Kasernenareal könnte ein Park werden», meint Oliver Bachmann, Aarauer SP-Fraktionspräsident gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn.
Die zivile Nutzung des Kasernen-Areal bringe der Wirtschaft mehr als ein Rekrutierungszentrum, heisst es im Vorstoss der Einwohnerräte. Zudem soll das Zentrum am jetzigen Standort in Windisch bleiben. Windisch wolle dieses auch behalten, heisst es im Vorstoss.
Die Einwohnerräte verlangen, dass der Aarauer Stadtrat nun mit dem Kanton das Gespräch sucht. Der Kanton Aargau kann sich bis Ende Januar zu den Plänen der Armee äussern.
Ob allerdings alle Einwohnerräte der sechs Parteien hinter diesem Vorstoss stehen, ist unklar. «Wir konnten in der kurzen Zeit nicht alle Politiker fragen», gibt Bachmann zu. Bei einer früheren Abstimmung zu einer ähnlichen Motion betreffend Stadtentwicklung hätten aber alle Einwohnerräte ins gleiche Horn geblasen.
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Nicht ins gleiche Horn blasen hingegen SVP und FDP. Auf Anfrage heisst es bei beiden Parteispitzen, man habe dieses Thema noch nicht diskutiert. FDP-Parteipräsident Rainer Lüscher: «Ich persönlich finde, dass der Bund nun klar gemacht hat, dass er auf dem Kasernenareal weiterhin eine Kaserne haben möchte, und das finde ich okay.»
Auch Susanna Heuberger will sich nicht auf die Seite der sechs Parteien schlagen. Auf Anfrage erklärt sie, dass man den Entscheid des Bundes akzeptieren müsse. Ihrer Meinung nach sei die Entwicklung der Stadt Aarau in diesem Fall «zweitrangig».