Der Aargauische Gewerbeverband (AGV) hat sich imGegensatz zum Schweizerischen Gewerbeverband (sgv) für die SVP-Initiative «gegen Masseneinwanderung» ausgesprochen. Der AGVist der Ansicht, dass längerfristig eine Begrenzung der Zuwanderung notwendig sei.
Knapper Entscheid im Vorstand
Der Entscheid im Vorstand des Verbandes fiel nach einer Podiumsdiskussion mit zehn zu sieben Stimmen bei zwei Enthaltungen, wie AGV-Präsident Kurt Schmid gegenüber Radio SRF erklärte. Er bestätigte eine Meldung der «Aargauer Zeitung».
Der Vorstand sei sich bewusst, dass ein Ja der Stimmberechtigtenzur Initiative die bilateralen Abkommen mit der EU gefährden könne. Allerdings gebe es dazu keine klaren Aussagen. «Wenn die bilateralen Abkommen nicht gefährdet wären, dann wäre die Zustimmung zur Initiative noch grösser gewesen», gibt sich Schmid überzeugt.
Gewerbeverband befürchtet langfristige Probleme
Eine Begrenzung der Einwanderung sei nämlich auch im Interesse derWirtschaft. «Kurzfristig bedeutet Wachstum natürlich auch Wachstum für die Wirtschaft. Längerfristig aber kann unser Land die Folgen nicht tragen: Bildungswesen, soziale Wohlfahrt und Infrastruktur kommen an ihre Grenzen. Das schadet auch der Wirtschaft.»
Der Souverän entscheidet am 9. Februar über die Volksinitiative. Der AGV ist nach eigenen Angaben der grösste Wirtschaftsdachverband im Aargau mit über 11'000 Mitgliedern. Die Dachorganisation setzt sich aus 71 Gewerbevereinen sowie aus 41Branchen- und Berufsverbänden zusammen.