Der Industriekonzern Alu Menziken AG sorgt seit Jahren für Schlagzeilen: Die Firma exportiert Aluminium-Komponenten unter anderem in die Automobil- und Flugzeugindustrie. Sie leidet deshalb unter dem schlechten Wechselkurs, aber auch generell unter den eher teuren Produktionsbedingungen für die Industrie in der Schweiz. Knapp 400 Mitarbeiter sind in Reinach und Menziken beschäftigt.
Investitionen im Oberwynental
Nun machen erneut Gerüchte die Runde: Die Gewerkschaft Unia will am Abend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versammeln. Die Standorte Reinach und Menziken seien in Gefahr, heisst es gemäss Zeitungsbericht aus einer «gut unterrichteten Quelle». Die Besitzerin der Alu Menziken, die österreichische Montana Tech Components AG, dementiert im Zeitungsartikel allerdings jegliche Schliessungsabsicht. An den Standorten im Wynental werde festgehalten.
Auch der Reinacher Gemeindeammann Martin Heiz glaubt nicht, dass die grosse Fabrik in seiner Gemeinde in Gefahr ist. «Die Alu Menziken hat erst kürzlich eine neue Giesserei gebaut, da wurden Millionen investiert.» Er stehe in ständigem Kontakt mit der Firma, wenn auch nicht mehr «auf höchster Ebene», da der Verwaltungsratspräsident der Firma in Österreich residiert.
Streit um Gesamtarbeitsvertrag der Branche
FDP-Politiker Martin Heiz vermutet Querelen mit den Gewerkschaften als Ursache für die neusten Gerüchte. «Die Alu Menziken AG hat wie andere Firmen der Branche auch den Gesamtarbeitsvertrag mit der Unia gekündigt. Ich hoffe, dass dieser Streit jetzt nicht auf dem Buckel der Alu-Angestellten ausgetragen wird.»
Unbestritten ist aber, dass die Alu Menziken tatsächlich Probleme hat. Bereits seit Jahren kämpft das Unternehmen immer wieder mit Absatzproblemen. Es wurden auch schon etliche Entlassungen durchgeführt. Auch künftig seien «einzelne Entlassungen» nicht ausgeschlossen, wird ein Firmenvertreter in der «az Aargauer Zeitung» zitiert.
Martin Heiz will Hand bieten für Lösungen: «Wir versuchen zu helfen, wenn wir können. Und ich bin überzeugt, dass auch die Angestellten ihren Beitrag leisten werden, wenn dies für das Überleben der Firma notwendig ist.» Der Industriestandort Oberwynental generell sei aber nicht in Gefahr, ist Heiz überzeugt. «Gewisse Spezialitäten können nach wie vor mit den guten Leuten hier hergestellt werden.»