Die Zahl der Asylsuchenden steigt weiter an, der Bund weist immer noch eine «anhaltend hohe Zahl» von Menschen in die Kantone, heisst es in einer Mitteilung des zuständigen Departements Gesundheit und Soziales (DGS). Deshalb brauche es weitere Unterkünfte.
Auslastung von aktuell 121 Prozent
Die GOPS in Aarau galt als «Notlösung», welche nur dann in Betrieb genommen wird, wenn es nicht mehr anders geht, erklärt DGS-Sprecher Balz Bruder. Nun bereitet man sich auf diesen Notfall vor. So werden zum Beispiel Betten und Schränke im unterirdischen Spital installiert. Aber auch an der Oberfläche werden Container aufgestellt für Infrastrukturen, die unter dem Boden keinen Platz finden.
Der Kanton spricht von einer unvermindert angespannten Situation. Am 28. Oktober verfügte der Kantonale Sozialdienst über 1'928 ordentliche Plätze in kantonalen Unterkünften, belegt von 2'329 Asylsuchenden. Diese Auslastung von 121 Prozent könne nur durch die Verdichtung der bestehenden Unterkünfte und die Nutzung von GOPS und mobilen Unterkünften (Zelte) bewältigt werden, heisst es beim Kanton.
Die GOPS des Kantonsspitals Aarau könnte ab Dezember bezogen werden. Für die weitere Entwicklung rechnet das zuständige Departement mit zwei Szenarien, wie Balz Bruder gegenüber SRF erklärt.
- Szenario I: Die Zahl der Asylsuchenden steigt im bisherigen Ausmass an. Dann wird die GOPS unter dem Kantonsspital zu einer «normalen» Asylunterkunft mit 300 Plätzen.
- Szenario II: Die Zahl der Asylsuchenden steigt plötzlich rasant an (Ausnahmesituation). Dann würden in vielen Gemeinden Zivilschutzanlagen in Asylunterkünfte umfunktioniert und der Zivilschutz aufgeboten. In diesem Fall würde die GOPS zu einem Erstaufnahmezentrum. Hier würden die Asylbewerber vorerst eintreffen und dann nach bestimmten Kriterien in die Unterkünfte in den Gemeinden verteilt.
Aarau, Buchs und Suhr tragen viel
In der Region Aarau sind bereits heute viele Asylsuchende untergebracht. Der Kanton hält in seiner Mitteilung fest, dass er sich bewusst sei, «dass in den Unterkünften an der Südallee 22 in Suhr, der Casa Torfeld in Buchs und der Rohrertrasse 24 in Aarau bereits eine grosse Anzahl Personen aus dem Asylbereich untergebracht ist.»
Man werde deshalb «besondere Massnahmen» ergreifen. Balz Bruder erklärt: Es gebe hier zum Beispiel einen höheren «Betreuungsschlüssel», also mehr Personal. Die Asylsuchenden würden tagsüber wenn möglich «sinnvoll beschäftigt». Die Zusammenarbeit mit der Polizei werde gesucht und man werde versuchen, die Wege zur und aus der Asylunterkunft möglichst günstig zu organisieren.
Der Kanton will die Bevölkerung am 16. November im KSA über das mögliche Erstaufnahmezentrum im Untergrund informieren. Die Mitarbeitenden des Spitals würden separat informiert.