Man habe die Asylbewerber nicht verhaftet, sei seien freiwillig mitgekommen ohne Gewaltanwendung, sagt Polizeisprecher Bruno Gribi auf Anfrage. Sie hätten nichts Illegales gemacht.
Man habe die Aktion beendet, um die Asylbewerber zu schützen. Die Reaktionen von Passanten waren nämlich im Verlauf des Wochenendes immer feindseliger geworden. Die Protestaktion macht in der ganzen Schweiz Schlagzeilen.
Situation spitzte sich zu
Über das Wochenende und auch am Montag hatten mehrere Gespräche mit den Männern stattgefunden. Allerdings ohne Erfolg.
Die Asylbewerber wurden im Verlauf des Dienstagmorgens auf verschiedene Unterkünfte im ganzen Kanton verteilt. Dies sagte Claudia Hänzi vom kantonalen Amt für dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF.
Es sei wichtig gewesen, die Protestgruppe zu zerschlagen. Und die Unterkünfte, in denen die Asylbewerber jetzt sind, seien nicht etwa besser als die verschmähte Unterkunft in Kestenholz.
Emotionale Reaktionen
Die Protestaktion bewegt die Leute. Auf Online-Portalen, auch auf der SRF-Internetseite, hagelte es Kommentare. Die meisten Votanten sind den Asylbewerbern nicht freundlich gesinnt. Es herrscht Unverständnis darüber, dass eine Zivilschutzanlage, die für WK-Soldaten geeignet wäre, von Asylbewerbern verschmäht wird.
Viele Kommentatoren haben registriert, dass die Protestplakate der Asylbewerber in fehlerfreiem Deutsch geschrieben sind. Daraus wird geschlossen, hinter der Aktion stünden politische Gruppierungen, die ihr eigenes Süppchen kochen würden. Von «Instrumentalisierung» ist die Rede.
Junge Grüne unterstützten die Demonstranten
Tatsache ist: Mitglieder der Jungen Grünen und der Jungsozialisten waren mit den Asylbewerbern auf dem Bahnhofplatz. Sie haben ihnen warme Getränke und Decken gebracht und sie in einem Fall auch medizinisch versorgt.
Christof Schauwecker, Vizepräsident der Jungen Grünen, hat die Plakate geschrieben: «Sie hatten am Anfang A4-Plakate dabei, die man nicht lesen konnte. Ich habe dann Karton und Stifte gebracht und das aufgeschrieben, was sie mir gesagt haben.» Schauwecker wehrt sich aber gegen den Vorwurf der Instrumentalisierung. Er wohne in der Nähe des Bahnhofs Solothurn, sagt er im Gespräch. Am Freitag sei er auf dem Nachhausweg aus reinem Zufall den demonstrierenden Asylbewerbern begegnet.
Er habe dann als Privatperson entschieden, den Männern zu helfen. Er habe auch einige Kollegen eingespannt. «Das war aber keine Aktion der Partei. Wie brauchen die Asylbewerber nicht, um auf unsere politischen Ziele aufmerksam zu machen.»