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Bild 1 von 7. Der neue Pächter der «Juraweid», Peter Bernhard, mit seiner Frau Carmen und Tochter Caroline. Bernhard lebt seit 1980 in Südafrika. Heute besitzt er dort Farmen, Restaurants und eine Catering-Firma. Er verlässt Südafrika, weil das Leben dort schwierig geworden sei. Er hat Angst vor der Kriminalität und vor einer Enteignung durch den Staat. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
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Bild 2 von 7. Blick von der Terrasse des Restaurants Richtung Westen. Schön zu sehen sind Aarau und die Dampffahne des Kernkraftwerks Gösgen. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
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Bild 3 von 7. Der Kauf der «Juraweid» durch die Gemeinde Biberstein und Pro Natura Aargau hat recht viel Staub aufgewirbelt. Es gab auch Interessenten aus bäuerlichen Kreisen. Sie sagen, nach dem bäuerlichen Bodenrecht sei es fraglich, ob Pro Natura Aargau und eine Gemeinde überhaupt berechtigt seien, dieses Land zu erwerben. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
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Bild 4 von 7. Ab Ende Oktober soll sich der Parkplatz oberhalb von Biberstein wieder füllen. Eine Metzgete steht dann auf der Speisekarte. Regelmässig ist das Restaurant aber erst wieder ab Anfang Dezember offen. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
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Bild 5 von 7. Dieses Schild kann die Gemeinde Biberstein bald entfernen. Ab Dezember soll die «Juraweid» wieder normal offen sein. Schon Ende Oktober gibt es eine Metzgete. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
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Bild 6 von 7. Der neue Pächter will «schweizerisch» kochen in seinem Restaurant. Vom Biohof gleich nebenan kann er Fleisch beziehen, er ist aber nicht verpflichtet dazu. Auf der Speisekarte werde es auch «internationale Überraschungen» geben, verspricht Wirt und Koch Peter Bernhard. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
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Bild 7 von 7. Blick vom Restaurant zum Homberg. Die Weiden gehören zum Bauernhof Juraweid. Auf dem Hof wird Mutterkuh-Haltung betrieben. Die Tiere leben in einer Herde. Die Kühe werden von einem Stier begattet und tragen Junge aus. Diese werden im Alter von zehn Monaten geschlachtet. Ihr Fleisch kommt unter dem Bio-Label in den Handel. Bildquelle: Stefan Ulrich/SRF.
In Südafrika ist der gebürtige Schweizer Peter Bernhard ein Grossgrundbesitzer. Seit 1980 lebt und arbeitet der gelernte Koch und Gastrofachmann in diesem Land. Heute besitzt er fünf Farmen mit einer Gesamtfläche von 1200 Hektaren und bis zu 900 Rindern. Auch Restaurants und eine Catering-Firma gehören ihm.
Warum verlässt er das Land, das er liebt und in dem er seine Frau gefunden hat? Warum lässt er alles, was er aufgebaut hat, hinter sich? Es seien die Lebensumstände, die sich verändert hätten, sagt Peter Bernhard. Und er denke an seine Tochter. Diese ist sechs Jahre alt und kommt in die Schule.
Das Kind in Südafrika in eine öffentliche Schule zu schicken, sei undenkbar, sagt Bernhard. Das Niveau sei zu tief. Nur eine Privatschule wäre infrage gekommen. Doch Privatschulen in Südafrika seien mit hohen Mauern und Zäumen gesichert. «Es ist wie in einem Gefängnis», so Bernhard. Ausserhalb der Schulen könnten sich die Kinder nicht bewegen. Zu gross sei die Gefahr von kriminellen Übergriffen.
Gefahr durch Kriminelle und den Staat
Seine Frau hat die Kriminalität schon am eigenen Leib erfahren. Sie wurde Opfer von «Highjacking». Als sie mit dem Auto unterwegs war, wurde sie von Räubern attackiert und betäubt. Die Täter stahlen das Auto und liessen ihr Opfer auf der Strasse liegen. Peter Bernhard: «Wir fanden sie erst am nächsten Morgen.»
Diesen Betrieb schweizerisch-bürgerlich zu führen, darauf freue ich mich.
Neben der Kriminalität im Alltag machte sich Peter Bernhard auch immer mehr Sorgen um die Zukunft seiner Betriebe. Es gebe Anzeichen, dass die Regierung Südafrikas die Farmen der Weissen enteignen wolle, sagt Bernhard: «Deshalb wissen wir nicht, ob wir unseren Besitz behalten können oder ob alles untergeht und der Staat alles übernimmt.»
Für Peter Bernhard ist es ein gewaltiger Sprung von Südafrika und seinen grossen Betrieben ins beschauliche Biberist auf die Juraweid. «Der Wechsel ist sehr gross. Ich freue mich auf einen kleinen Betrieb. Für etwas Grosses mag ich nicht mehr, da bin ich zu alt.»