Aargau Solothurn - Biberstein: Das Restaurant Juraweid öffnet wieder
Die Region Aarau hat ein beliebtes Ausflugsziel wieder: Das Restaurant Juraweid oberhalb von Biberstein hat einen neuen Pächter. Ab Dezember ist das Lokal wieder offen. Wirt ist Peter Bernhard. Er hat turbulente Zeiten in Südafrika hinter sich.
In Südafrika ist der gebürtige Schweizer Peter Bernhard ein Grossgrundbesitzer. Seit 1980 lebt und arbeitet der gelernte Koch und Gastrofachmann in diesem Land. Heute besitzt er fünf Farmen mit einer Gesamtfläche von 1200 Hektaren und bis zu 900 Rindern. Auch Restaurants und eine Catering-Firma gehören ihm.
«Juraweid»-Speisekarte
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Peter Bernhard will «schweizerisch» kochen und regionale Produkte verwenden. Gleich neben dem Restaurant ist ein Biohof. Auch dieser gehört der Gemeinde und Pro Natura. Das Restaurant kann Produkte des Hofes verwenden, es ist aber nicht verpflichtet dazu. Ende Oktober gibt es eine Metzgete. Ab Anfang Dezember ist das Lokal regulär geöffnet.
Warum verlässt er das Land, das er liebt und in dem er seine Frau gefunden hat? Warum lässt er alles, was er aufgebaut hat, hinter sich? Es seien die Lebensumstände, die sich verändert hätten, sagt Peter Bernhard. Und er denke an seine Tochter. Diese ist sechs Jahre alt und kommt in die Schule.
Das Kind in Südafrika in eine öffentliche Schule zu schicken, sei undenkbar, sagt Bernhard. Das Niveau sei zu tief. Nur eine Privatschule wäre infrage gekommen. Doch Privatschulen in Südafrika seien mit hohen Mauern und Zäumen gesichert. «Es ist wie in einem Gefängnis», so Bernhard. Ausserhalb der Schulen könnten sich die Kinder nicht bewegen. Zu gross sei die Gefahr von kriminellen Übergriffen.
Gefahr durch Kriminelle und den Staat
Seine Frau hat die Kriminalität schon am eigenen Leib erfahren. Sie wurde Opfer von «Highjacking». Als sie mit dem Auto unterwegs war, wurde sie von Räubern attackiert und betäubt. Die Täter stahlen das Auto und liessen ihr Opfer auf der Strasse liegen. Peter Bernhard: «Wir fanden sie erst am nächsten Morgen.»
Diesen Betrieb schweizerisch-bürgerlich zu führen, darauf freue ich mich.
Neben der Kriminalität im Alltag machte sich Peter Bernhard auch immer mehr Sorgen um die Zukunft seiner Betriebe. Es gebe Anzeichen, dass die Regierung Südafrikas die Farmen der Weissen enteignen wolle, sagt Bernhard: «Deshalb wissen wir nicht, ob wir unseren Besitz behalten können oder ob alles untergeht und der Staat alles übernimmt.»
Für Peter Bernhard ist es ein gewaltiger Sprung von Südafrika und seinen grossen Betrieben ins beschauliche Biberist auf die Juraweid. «Der Wechsel ist sehr gross. Ich freue mich auf einen kleinen Betrieb. Für etwas Grosses mag ich nicht mehr, da bin ich zu alt.»
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