Günter Grass war wegen seiner damaligen Freundin in den 60-er Jahren oft im Aargau anzutreffen. Mit ihnen befreundet war auch Matthias Scheurers Mutter. Als sie in Lenzburg einen Besuch machten, sass Grass im Wohnzimmer. Der damals Dreijährige hatte keine Lust die Anwesenden zu begrüssen und trommelte auf seiner Blechtrommel.
Inspiration für Grass
«Er sagte an diesem Abend zwar nichts. Aber später erklärte er, dass ich ihn zu Oskar Matzerath inspiriert habe», erklärt der heute 63-jährige Matthias Scheurer. Meiner Mutter schrieb er später noch eine Widmung in sein zweites Buch: «Hier ist jener Oskar, der einst in Eurem erstgeborenen Sohn steckte», schrieb Grass.
Scheurer hat nichts von Matzerath
Matthias Scheurer sieht ausser der Trommlerei bei sich keine Parallelen zu Oskar Matzerath. «Ich schrie damals nicht und konnte auch keine Gläser zerspringen lassen», lacht Scheurer. Stolz ist er übrigens nicht auf seine Rolle in der Literaturgeschichte. Aber er gibt zu: «Dass ich diesen grossartigen Schriftsteller inspiriert habe, das kann mir niemand nehmen.»