Eine Alarm-Meldung hatte vor zehn Tagen die Gemeinde Wallbach am Rhein erschreckt: Damals ging Russ über einem Quartier nieder und verschmutzte unter anderem erntereife Früchte und Gemüse. Nun geben die Behörden defintiv Entwarnung: Auch die Tests zum Dioxin-Gehalt des Russes zeigen keine Gefahr.
Die Dioxin-Grenzwerte würden massiv unterschritten, bestätigen Kantons- und Gemeindebehörden auf Anfrage. Die Substanz, die in Nacht auf Dienstag der vergangenen Woche aus einem deutschen Recyclingwerk entwich und ein Teil der Gemeinde Wallbach mit einer Russschicht überzog, enthält auch diverse
Metalle, Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und
Polychlorierte Biphenyle (PCB).
170 betroffene Menschen
Die Bodenbelastung im betroffenen Gebiet ist gemäss Angaben der Gemeindeverwaltung sehr gering und liegt unter den Richtwerten für belastete Böden. Dies gelte auch für Haus- und Familiengärten. Die Gemeinde rechnet mit rund 170 Geschädigten.
Naturprodukte aus Wallbach können demnach wieder bedenkenlos konsumiert werden, präzisiert André Känzig vom Amt für Verbraucherschutz in Aarau gegenüber Radio SRF. «Wenn auf dem gewaschenen Gemüse kein Russ mehr sichtbar ist, dann kann man das Gemüse essen.»
Die Bevölkerung von Wallbach wurde darüber bereits am Donnerstagabend an einer Informationsveranstaltung mündlich ins Bild gesetzt.
Zum Russniedergang führte ein Störfall in der Alunova Recycling GmbH in Bad Säckingen. Die deutsche Staatsanwaltschaft von Waldshut leitete wegen des Zwischenfalls eine strafrechtliche Untersuchung ein.