Jost Meier hatte das heutige Sinfonie Orchester Biel Solothurn 1969 gegründet. Als erster Chefdirigent war es seine Aufgabe, dem Orchester ein Gesicht zu geben. Rückblickend sei das seine intensivste Zeit gewesen, sagt der 75-jährige im Gespräch mit dem Regionaljournal Aargau Solothurn.
45 Jahre später wird der Solothurn von «seinem» Orchester mit einem Konzert geehrt. Der Abend steht unter der Leitung von Hans Urbanek, ehemaliger Bieler Chefdirigent, der ebenso wie der Solist Bruno Schneider, einer der wichtigsten Interpreten und künstlerischen Weggefährten von Jost Meier ist.
Uraufführung eines neuen Meier-Werks
Mit Luigi Boccherinis Sinfonie erklingt eine Hommage an den Cellisten Jost Meier, mit Leoš Janáčeks «Spielmanns Kind» ein Werk eines Komponisten, der nach Meiers eigenen Worten zu seinen prägendsten Vorbildern gehört.
Dazu kommen zwei eigene Kompositionen: das Hornkonzert von 2002 sowie das eigens für das Sinfonie Orchester Biel Solothurn komponierte Werk «Adullam», das zu diesem Anlass uraufgeführt wird. Das Konzert wird aufgezeichnet und am 27. März 2014 um 20:00 auf SRF 2 Kultur ausgestrahlt.
Zuerst Mathematik, dann Musik
«Ich habe Solothurn immer noch gern», erzählt Jost Meier in der Abendausgabe des Regionaljournals. «Aber es war mir früher halt zu gemütlich. Ich brauchte noch etwas anderes», erklärt er seinen Wegzug als Musiker. Es zog ihn als Komponist und Dirigent in die weite Welt.
Jost Meier im Radio
Bevor Meier sich weltweit als Cellist, Komponist und Dirigent einen Namen machte, studierte er allerdings zunächst einige Semester Mathematik an der ETH in Zürich. Er habe warten müssen, bis seine Eltern den Widerstand gegen seine Musik-Karriere aufgebeben hatten, meint Meier schmunzelnd. «Sie hatten gerne, dass ich Musik machte, aber nicht hauptberuflich. Und ich wollte aber nicht nur nebenbei Musik machen».
Für sein kompositorisches Schaffen und seine Dirigententätigkeit erhielt Jost Meier verschiedene Preise, unter anderem 1985 den Kunstpreis des Kantons Solothurn.