Das Amtsgericht Bucheggberg-Wasseramt musste am Mittwochmorgen über einen aussergewöhnlichen Fall befinden. Wie lässt sich die Zwangsräumung eines Tierparks vollstrecken? Was geschieht mit den Raubtieren des Tierparks Subingen? Im Park wohnen 18 Löwen, Tiger und Pumas sowie 50 weitere Tiere.
Um die Fragen zu klären, hat das Gericht diverse Experten zur Anhörung geladen. Auch an der Gerichtsverhandlung teilgenommen haben die Grundstücksbesitzerin, die Kantonstierärztin, Vertreter des Oberamtes sowie ein Zoologe.
Gericht will noch genauer abklären
Das Oberamt, welches für Wohnungsräumungen zuständig ist, kennt keinen ähnlichen Fall. Normalerweise treffe man während einer Wohnungsräumung auf einen Vogel, eine Katze oder andere Haustiere. Mit Raubtieren kenne man sich nicht aus, hiess es vor Gericht.
Das Amtsgericht hat am Mittwoch noch nicht definitiv entschieden, wie man die Zwangsräumung vollstrecken könnte. Das Gericht will nun ganz genaue Abklärungen tätigen. Wie alt sind die Tiere? Wie ist ihre Gesundheit? Leben sie in Gruppen oder nicht? Danach entscheidet das Gericht, ob es ein Gutachten braucht, was mit den Tieren genau zu tun ist.
Würden die Tiere eine Trennung nicht überleben?
Viele der Tiger und Löwen sind im Raubtierpark Strickler geboren, andere kommen zum Beispiel aus dem Zoo Frauenfeld. Strickler ist überzeugt, dass die Tiere eine Reise nicht überstehen würden. Auch ein Zoologe sagte vor Gericht, die Tiere hätten eine innige Beziehung zu Parkbetreiber René Strickler.
Wenn man sie umsiedeln würde, würden sie sterben, so der Experte. Er empfiehlt, dem Betreiber eine letzte Frist von einem Jahr zu gewähren. Genau dies verlangt auch die Anwältin Strickler. Innerhalb eines Jahrs soll eine Lösung gefunden sein.
Am Tag zuvor gab sich René Strickler gegenüber SRF noch zuversichtlich, das nötige Geld über Nacht auftreiben zu können. Damit würde er das Areal in letzter Sekunde noch kaufen und seinen Tierpark retten können. Auch vor Gericht sprach er von 14 Millionen Franken, die ein Investor in den Park stecken wolle. In zwei Wochen soll das Geld hier sein, versprach Strickler am Mittwoch.