Der Vereinspräsident und Delegierter des Verwaltungsrates der FC Wohlen AG, Andreas Wyder, war am Mittwoch von der Staatsanwaltschaft befragt worden, bestätigt Oberstaatsanwalt Daniel von Däniken gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn. Am Nachmittag war Wyder aus der Untersuchungshaft entlassen worden, heisst es auf Anfrage.
Der Präsident war am Dienstagabend verhaftet worden und hat die Nacht im Gefängnis verbringen müssen. Neun Stunden in Untersuchungshaft sass ab Dienstagmorgen auch der brasilianische Spieler Wellington. Seine Wohnung sei durchsucht worden, heisst es bei der Staatsanwaltschaft.
Die Aargauer Staatsanwaltschaft will Licht ins Dunkel der verworrenen Vorgänge beim FC Wohlen bringen. Offenbar hat der Spieler zwei Verträge unterschrieben, einen mit einem tiefen Lohn von 3000 Franken und einen mit einem höheren Lohn für insgesamt 3800 Franken.
Der Vertrag mit dem höheren Lohn sei an das Migrationsamt des Kantons gegangen, hiess es in Medienberichten. Denn eine Aufenthaltsbewilligung sei an diesen Mindestlohn gebunden. Dem Spieler sei aber effektiv der niedrige Lohn bezahlt worden. Das Migrationsamt hat eine Anzeige gemacht gegen den FC Wohlen wegen «Täuschung der Behörden».
Der FC Wohlen hat am Montag auf diese Berichte mit einem Brief an seine Sponsoren und Gönner reagiert. Darin heisst es, der Spieler habe pro Monat 3800 Franken erhalten. Vom FC Wohlen allerdings nur 3000 Franken, die restlichen 800 Franken kämen von einem Beraterteam.
«Mit dieser Vereinbarung, welche mündlich abgeschlossen wurde, war gewährleistet, dass die für die Erteilung der Arbeitsbewilligung erforderlichen Lohnbedingungen eingehalten wurden», schreibt der FC Wohlen.