Vier Kandidatinnen und ein Kandidat stellen sich am 27. November im Aargau zur Wahl, teilte die Aargauer Staatskanzlei am Freitag mit. Neue Kandidaturen sind somit keine eingereicht worden. Wählbar sind (aufgelistet nach Stimmen im ersten Wahlgang):
- Franziska Roth , SVP, Brugg
- Yvonne Feri , SP, Wettingen
- Maya Bally Frehner , BDP, Hendschiken
- Jil Lüscher , parteilos, Zofingen
- Pius Lischer , Konsens (IG Grundeinkommen), Oberrüti
Franziska Roth, Yvonne Feri und Maya Bally hatten in dieser Reihenfolge beim ersten Wahlgang die drei Plätze hinter den vier gewählten Regierungsräten belegt. Der Abstand zwischen Roth und Feri betrug nur 741 Stimmen. Auch beim zweiten Wahlgang werden diese drei Kandidatinnen den Regierungssitz unter sich ausmachen.
Drei Frauen machen Sitz unter sich aus
Die Geschäftsleitung der SP Aargau beschloss am Dienstagabend, mit Nationalrätin Feri aus Wettingen in den zweiten Wahlgang zu steigen. Es gehe um «Kompetenz und Erfahrung für den Aargau», sagte Co-Kantonalpräsidentin Elisabeth Burgener auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Die Grünen beschlossen gleichzeitig, dass sie ihren Kandidaten, Grossrat Robert Obrist, aus dem Rennen um den noch freien Sitz ihrer abtretenden Regierungsrätin Susanne Hochuli nehmen. Obrist erzielte im ersten Wahlgang kein genügendes Resultat, heisst es bei den Grünen.
Die Grünen unterstützen dafür SP-Kandidatin Feri. Es gehe darum, die Kräfte der fortschrittlichen Parteien zu konzentrieren, um den freien Sitz erneut mit einer Person zu besetzen, die sich für einen nachhaltigen Kanton einsetze, teilte die Partei mit.
Auch FDP-Basis ist für Roth
Die FDP unterstützt im zweiten Wahlgang vom 27. November die SVP-Kandidatin und Brugger Bezirksrichterin Franziska Roth. Das beschlossen die Delegierten nach langer Diskussion am Dienstagabend an einem Parteitag in Villigen. Sie hiessen den Antrag der Geschäftsleitung gut.
Anträge auf Stimmfreigabe oder auf die Unterstützung der BDP-Kandidatin Maya Bally blieben chancenlos. Die FDP hatte Roth im ersten Wahlgang vom Sonntag nicht unterstützt und angetönt, für die Stichwahl allenfalls mit einer eigenen Kandidatin anzutreten.
Eine eigene Kandidatur würde die bürgerlichen Stimmen verzetteln und den Durchmarsch der SP-Kandidatin begünstigen, heisst es nun. Der fünfte Sitz im Regierungsrat solle ins bürgerliche Lager geholt werden.
BDP-Kandidatin Bally bleibt im Rennen
Doch das bürgerliche Lager steht vor einer Herausforderung. BDP-Kandidatin und Grossrätin Maya Bally tritt ebenfalls zum zweiten Wahlgang an. Das beschloss die BDP am Dienstagabend.
«Wir haben nichts zu verlieren», sagte Bally auf Anfrage. Sie erhalte auch aus den Reihen von FDP und CVP Unterstützung. Diese wollten eine Regierungsrätin aus der politischen Mitte.
Im ersten Wahlgang hatte SVP-Kandidatin Roth ein besseres Resultat erzielt, als allgemein erwartet worden war. Sie lag auf dem fünften Platz und überrundete Feri um 471 Stimmen. Bally von der BDP lag rund 10'000 Stimmen hinter den beiden anderen Frauen. Die BDP hatte zudem bei den Parlamentswahlen massiv Stimmenanteile und zwei Sitze im Grossen Rat verloren.
Die Aargauer SVP will mit Franziska Roth erstmals einen zweiten Sitz in der Kantonsregierung erobern. Die Partei hatte bereits am Wahlabend angekündigt, sie werde erneut mit Roth antreten.
Warten auf CVP-Entscheid
Die Wiederwahl schafften die Regierungsräte Urs Hofmann (SP), Stephan Attiger (FDP) und Alex Hürzeler (SVP). Neu in die Exekutive gewählt wurde Markus Dieth (CVP).
Die Parteien SVP und CVP tagen am Mittwochabend. Für Interesse sorgt die Frage, ob die CVP eine der beiden Frauen unterstützt oder Stimmfreigabe beschliesst. Die SVP hatte den CVP-Kandidaten Dieth zur Wahl empfohlen.