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Aargau Solothurn Für Hägendorf ist die Tunnel-Baustelle ein finanzieller Segen

Eine Baustelle bringt viel Lärm und Gestank. In Hägendorf, wo 150 Bauarbeiter eine dritte Tunnelröhre in den Belchen bohren, mag man aber nicht klagen. Im Gegenteil. Dank der Baustelle kann die Gemeinde ihre Wasser-Rechnung sanieren und die Gebühren für die Einheimischen senken.

Die Tunnelbohrmaschine macht einen Höllen-Krach. In Hägendorf hört man davon aber nicht viel. Die Baustelle für die dritte Tunnel-Röhre am Belchen liegt oberhalb des Dorfs.

Gemeindepräsident Albert Studer (SVP) mag jedenfalls nicht klagen. Im Gegenteil: «Ich habe noch nie eine Gemeinde gesehen, die nicht gerne etwas Besonderes hätte. Mit dieser Baustelle haben wir etwas Besonderes, und da sind wir stolz drauf», sagt Studer zu SRF.

Bauarbeiter zahlen Steuern

Die Tunnel-Bohrmaschine kommt vorwärts

Zumindest finanziell kann Hägendorf stark profitieren. Zum Beispiel kann die Gemeinde Quellensteuer einziehen für die Bauarbeiter, die neben der Baustelle in einem Container-Dorf schlafen. Und das machen die meisten der 150 Bauarbeiter.

Besonders lukrativ ist das Geschäft mit dem Wasser. Hägendorf kann der Tunnel-Baustelle Wasser liefern. Und das ist nicht wenig. Die Baustellen-Leitung schätzt, dass man der Gemeinde pro Jahr 100'000 Franken bezahlt für das Wasser. Die Baustelle wird mehrere Jahre betrieben, da kommt am Schluss also ein stattliches Sümmchen zusammen.

«Mit unseren Wasserpreisen ist das ein gutes Geschäft», sagt Gemeindepräsident Albert Studer lachend. Mit einem Kubikmeter-Preis von mehr als 3 Franken liegt Hägendorf deutlich über dem Durchschnitt der Solothurner Gemeinden.

Wasser-Gebühren werden gesenkt

Mit den Einnahmen aus der Baustelle kann Hägendorf seine Wasser-Rechnung sanieren: «Wenn die Baustelle fertig ist, wird das die Bevölkerung nachhaltig entlasten. Die Leute werden künftig weniger fürs Wasser bezahlen müssen», verspricht Studer.

Das wird die Hägendörfer angesichts der hohen Wasser-Gebühren sicher freuen. Noch müssen sie sich aber gedulden. Solange der Bund die hohen Wasser-Rechnungen für die Baustelle bezahlt, lässt die Gemeinde den Wasserpreis natürlich oben.

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