Wir gewichten in diesem Fall den Schutz von Leib und Leben höher als kommerzielle Interessen.
In jüngster Vergangenheit kam es immer wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Fans des FC Zürich und des FC Aarau. Die Fans haben sich im November 2014 am Bahnhof Aarau geprügelt. Die Schlägerei forderte einen Verletzten und sorgte für harte Kritik von diversen Seiten.
Der Aargauer Polizeidirektor Urs Hofmann sprach damals im Zusammenhang mit der Massenschlägerei von einer «absoluten Sauerei».
Ausschreitungen bei FCZ-Spielen gaben Ausschlag
Man habe, wie vor jedem Spiel, eine Risikobeurteilung gemacht, so die Aargauer Kantonspolizei. In Absprache mit Polizeidirektor Urs Hofmann habe man entschieden, am Samstag keine Gästefans im Aarauer Stadion Brügglifeld zuzulassen. Der Entscheid sei dem FC Aarau heute per Verfügung mitgeteilt worden.
«Einige Fans des FC Zürich sind in letzter Zeit durch massive Gewaltanwendung gegenüber Ordnungskräften und anderen Fangruppen aufgefallen», begründet Polizeisprecher Bernhard Graser die Massnahme.
Deshalb habe die Polizei entschieden, das Hooligan-Konkordat in diesem Fall anzuwenden. «Wir hätten sogar noch weiter gehen können aufgrund unserer Lagebeurteilung und das Spiel ganz verbieten. Das wollten wir aber doch nicht.»
Wir hätten noch weiter gehen können (...) und das Spiel ganz verbieten.
Fans des FC Zürich sind in jüngster Zeit mehrfach negativ aufgefallen. Zum Beispiel musste das Spiel gegen Basel am 12. April unterbrochen werden, weil Chaoten Petarden auf das Spielfeld geworfen hatten. Am selben Tag legten FCZ-Fans den Bahnverkehr lahm. Sie hatten im Zug die Notbremse gezogen und waren auf die Gleise geströmt.
Erstes Spiel ohne Gäste-Fans auf Anordnung des Kantons
Es ist das erste Mal, dass die Polizei im Aargau eine solche Massnahme beschliesst. «Natürlich ist das für den FC Aarau nicht einfach, weil ihm dadurch Einnahmen entgehen», zeigt sich Bernhard Graser verständnisvoll. «Aber in diesem Fall gewichten wir den Schutz von Leib und Leben höher als kommerzielle Interessen.»
Die Polizei ruft Fans des FC Zürich auf nicht nach Aarau zu reisen. Man werde gegen Störer vorgehen und diese strafrechtlich zur Verantwortung ziehen, droht die Polizei. Sie wird mit einem entsprechenden Dispositiv am Bahnhof und vor dem Stadion Brügglifeld präsent sein.
Auch der FC Zürich hat inzwischen auf den Beschluss aus Aarau reagiert. Er fordert seine Fans dazu auf, sich an die Weisungen der Aargauer Behörden zu halten.