In Veltheim bei Brugg regt sich Widerstand gegen Google Street View. Im Informationsblatt der Gemeinde hat der Gemeinderat die Bevölkerung nach ihrer Meinung gefragt. Nun will der Gemeinderat aktiv werden, wie Gemeindeammann Ulrich Salm im Gespräch mit dem Regionaljournal erklärt.
Ulrich Salm, der Gemeinderat von Veltheim will sich gegen Google Street View wehren. Warum eigentlich?
Vor allem die Rückmeldungen aus dem Dorf haben uns dazu bewogen. Die Bürgerinnen und Bürger wollen nicht, dass Bilder von Veltheims Nebenstrassen in die ganze Welt hinausgetragen werden - und auch der Gemeinderat findet, dass das nicht nötig ist.
Wie wollen Sie sich gegen Google Street View wehren?
Zunächst wollen wir bei den kantonalen und nationalen Datenschutzstellen abklären, welche Möglichkeiten wir überhaupt haben. Danach werden wir die erfolgsversprechendste Variante wählen.
Wie viel Geld wollen Sie dafür ausgeben?
Wir können nicht mit der grossen Kelle anrichten, das ist klar. Es kann aber aus unserer Sicht auch nicht sein, dass man zur Verteidigung solch elementarer Rechte viel Geld ausgeben muss.
Auf Google Street View ist es möglich, einzelne Häuser unkenntlich machen zu lassen. Ein Antrag genügt dazu. Warum gehen sie nicht einfach diesen Weg?
Weil wir grundsätzlich finden, dass es die Bilder von Nebenstrassen auf Google Street View nicht braucht. Deshalb möchten wir sie als Ganzes entfernen lassen.
Überall werden heutzutags Daten gesammelt, zum Beispiel beim SwissPass, bei der Cumulus-Karte oder der Supercard... sind die Veltheimerinnen und Veltheimer besonders sensibel diesbezüglich?
Wesentlich scheint mir, dass man in gewissen Bereichen weiss - ja sogar aktiv dazu beiträgt - dass Daten gesammelt werden können. Zum Beispiel bei Facebook. Wenn aber einfach ein Auto vorbeifährt und Aufnahmen macht, so ist man dem ausgeliefert. Das ist eine andere Situation.