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Eine überdimensionierte Uhr von Swatch schmückt einen Kreisel in  Grenchen.
Legende: Die Uhrenindustrie prägt das Grenchner Stadtbild: Heute boomen viele internationale Marken (wie Swatch) wieder. Keystone

Aargau Solothurn Grenchen schreibt seine Stadtgeschichte neu

Die Stadt Grenchen will ihre jüngere Geschichte in einem neuen Buch aufarbeiten. Die Gemeinderatskommission hat eine Fachgruppe eingesetzt, die das Projekt betreuen soll. Bis im Jahr 2017 soll ein Buch zur jüngsten Geschichte erscheinen, es geht vor allem um die Industrialisierung.

Industriestadt Grenchen

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Grenchen war bis ins 19. Jahrhundert ein Bauerndorf. Ab 1851 nistete sich die Uhrenindustrie ein und prägte die Entwicklung der Stadt.. Noch heute beheimatet Grenchen internationale Uhrenmarken, aber auch Hightech- und Präzisionsindustrie. 2008 hat die Stadt den Wakkerpreis erhalten für ihren sorgfältigen Umgang mit den Bauten der Nachkriegszeit.

Das letzte Buch über die Stadtgeschicht von Grenchen stammt aus dem Jahr 1949. Dieses 774-seitige «Heimatbuch» von Werner Strub genüge den wissenschaftlichen Anforderungen aber nicht mehr, heisst es in einer Mitteilung des Stadtarchivs vom Montag.

Boom und Krise im 20. Jahrhundert

Vor allem aber sei ein wichtiger Abschnitt der Geschichte noch gar nicht behandelt: Das wirtschaftliche Wachstum der 1950er und 1960er Jahre und die Krise in den 70er und 80er Jahren haben die Stadt nämlich nachhaltig geprägt. Diese Geschichte soll in einem neuen Buch nun Platz finden. Das Ziel sei eine «anschaulich und verständlich geschriebene, attraktiv gestaltete und wissenschaftlich fundierte Geschichte der Stadt Grenchen von 1850 bis 2011», heisst es weiter.

Die Firma fokus AG mit Historiker Daniel Kauz Schilling aus Zürich wurden nun mit der Projektleitung beauftragt. Die Gemeinderatskommission setzte zudem eine Fachgruppe ein, die das Projekt begleiten soll. Darin vertreten sind unter anderem auch das Stadtarchiv und das Kultur-Historische Museum Grenchens. Die Museen wollen die Erkenntnisse der historischen Aufarbeitung auch für neue Ausstellungen nutzen.

Die Kosten des Projekts belaufen sich laut Mitteilung auf 530'000 Franken. Davon übernimmt die Stadt Grenchen 150'000 Franken. Der Rest soll durch den Lotteriefonds, Stiftungen, Sponsoren und durch den Verkaufserlös des Buches gedeckt werden. Das neue Buch soll im Jahr 2017 erscheinen.

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