Die Finanzen der Stadt Olten sind aus dem Lot geraten. Hauptgrund sind die Steuereinnahmen des Energiekonzerns Alpiq, welche weggefallen sind. Bereits in diesem Jahr muss die Stadt deshalb rund fünf Millionen Franken sparen.
Auch im kommenden Jahr sind weitere Sparanstrengungen nötig. Fast fünf Millionen Franken will die Stadtregierung einsparen, wie sie am Dienstag an einer Medienkonferenz bekannt gab. Wobei ein Teil der Sparmassnahmen bereits zuvor bekannt waren, wie beispielsweise Stellenstreichungen. Auch bekannt ist bereits die zusätzliche Einnahmequelle in Form von höheren Parkgebühren. Dies
soll gegen 800'000 Franken in die Kasse spülen.
Neu ist, dass die Oltner Stadtregierung grössere Schulklassen will. Künftig soll eine Klasse in der Primarschule über 20 Schüler gross sein. Zurzeit sind es 18 bis 19 Schüler. Weniger Geld gibt es auch für Lager, Exkursionen und Projektwochen.
Tabubruch in Olten
Mit den grösseren Schulklassen bricht die Stadt ein Tabu. Dies führt nämlich zu Klassenzusammenlegungen, bestätigt der Oltner Stadtpräsident Martin Wey gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn. «Dadurch könnten Schüler einen längeren Schulweg haben, weil einige beispielsweise von der rechten Aareseite auf die linke Aareseite in die Schule müssen», erklärt er. Ein Tabu in Olten, das bisher nie gebrochen wurde.
Die Eltern in Olten dürften auf die Barrikaden gehen, damit rechnet auch Wey. Ein Grund dafür ist, dass die Schüler die Winkelunterführung benutzen müssen auf ihrem Schulweg. Diese schummrige Unterführung ist vielen in Olten nicht ganz geheuer.
Weniger Geld für Museen
Auch bei der Kultur will die Regierung sparen. So erhalten die drei Museen in der Stadt neu je eine halbe Million Franken. Für das Kunstmuseum bedeutet dies zum Beispiel, dass es mit 132‘000 Franken weniger auskommen muss.
Beim Kunstmuseum Olten zeigt man sich erleichtert, dass das Kunstmuseum nicht schliessen muss. Allerdings könne es wegen dem Sparpacket auch nicht so weitergehen wie bisher, sagte die Direktorin Dorothee Messmer gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF. Man brauche Hilfe von dritter Seite wie etwa dem Kanton und Privaten. Konkretes konnte Messmer jedoch noch nicht sagen.
Zudem hofft Martin Wey, dass die Oltner Museen künftig enger zusammen arbeiten können und so ebenfalls Geld gespart werden kann. Genaueres will er dazu noch nicht sagen, das seien «lediglich Ideen». Auch Dorothee Messmer will sich auf Anfrage dazu noch nicht weiter äussern.