«Einmal mehr werden die Interessen der Region Grenchen von der Kantonsregierung nicht berücksichtigt», schreiben Gemeinderat und Stadtpräsident von Grenchen in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Enttäuschung und der Frust nach dem Nein zu einer Osterwieterung der Flughafenpiste sind gross. Das ist nachvollziehbar, aber wenn man die Unterlagen genau studiert, nicht ganz berechtigt.
Verschiedene Vorschläge (Perimeteranpassungen), welche den Eingriff in die Witischutzzone kompensieren würden, wurden ohne genauere Prüfung von der Standortgemeinde Grenchen und der Bürgergemeinde abgelehnt.
Für eine längere Piste Richtung Osten hätte es Land gebraucht, Land in der Witischutzzone. Dieses Land hätte man kompensieren müssen, aber dazu boten offensichtlich weder die Stadt noch die Bürgergemeinde Grenchen Hand.
Das war gar nie offiziell ein Thema. So weit sind wir doch noch gar nicht. Es ging doch erst einmal um eine Machbarkeitsprüfung.
Grenchens Stadtpräsidnet François Scheidegger zeigt sich befremdet über diese Argumentation der Regierung. «Das kommt doch alles erst nachgelagert, das sind Details», sagt Scheidegger gegenüber Radio SRF.
Allerdings: die Solothurner Regierung hatte bereits vor einem Jahr, als sie beschloss, die Pistenverlängerung noch einmal «ergebnisoffen» zu prüffen, klar festgehalten, dass dies wenn, dann nur mit entsprechenden Kompensationen überhaupt möglich sein würde. So gesehen war die Ausgangslage eigentlich klar und auch für alle einsehbar schriftlich festgehalten.
Die Pistenverlängerung ist sicher nicht an diesem Punkt gescheitert, auch wenn die Landkompensation in der ganzen Sache eine wesentliche Rolle spielt. Und klar: Grenchens Enttäuschung und Ärger sind nachvollziehbar, auch wenn sie vor diesem Hintergrund möglicherweise etwas übertrieben scheinen.