70 Prozent der nötigen Mittel sind vorhanden, das bestätigte der Architekt der Moschee gegenüber der Solothurner Zeitung. Trotzdem konnte die Glaubensgemeinschaft bisher keine Bank überzeugen, ihr einen Finanzierungsnachweis für das Bauprojekt auszustellen.
Vorgeschichte
Das zurückhaltende Auftreten der Banken sei kaum religiös bedingt, meint Lorenz Heim, Hypothekenexperte des VZ Vermögenszentrums: «Die Bank muss immer damit rechnen, dass sie die Liegenschaft verkaufen muss, weil beispielsweise die Zinsen nicht bezahlt werden.» Bei einem speziellen Objekt einer Moschee stelle sich dann die Frage, ob überhaupt potentielle Käufer vorhanden wären. Im Fall der Moschee Grenchen scheinen die Banken zu bezweifeln, dass sie die Immobilie wieder verkaufen könnten. Sie haben Angst auf der Moschee sitzen zu bleiben.
«Die Bank will einen Plan B»
Ähnlich sei die Situation bei Neubauten von Kirchen, so Heim. Deswegen werde häufig intern ein Plan B entwickelt. Ein Plan also, für eine Umnutzung der Kirche. Dadurch wird das Risiko der Bank verringert und sie ist eher bereit ein Finanzierungsnachweis auszustellen. Heim rät der Glaubensgemeinschaft zu einem ähnlichen Vorgehen: «Wenn man der Bank aufzeigen kann, welche Umnutzungen in Frage kämen, kann es durchaus sein, dass der Entscheid nochmals neu getroffen wird.»
Einsprachefrist läuft
Geplant ist in Grenchen ein orientalischer Bau mit drei Kuppeln. Auf 400 Quadratmetern soll ein grosser Gebetsraum mit mehreren kleinen Nebenräumen entstehen. Seit Donnerstag liegt das neue Baugesuch in Grenchen auf. Die Einsprachefrist dauert noch bis zum 22. August.