57 Prozent auf das Komma genau: So hoch ist der Nein-Anteil im Kanton Solothurn bei der SVP-Durchsetzungsinitiative. 65'000 Personen haben ein Nein in die Urne gelegt, 49'000 ein Ja. Im Kanton Aargau ist das Nein nicht ganz so deutlich: 55,7 Prozent haben die Initiative verworfen.
Offizielle Ergebnisse
Auffallend ist dabei der in Ausländer-Fragen häufig auftauchende «Stadt-Land-Graben»: Im Aargau stimmten die beiden ländlichen Bezirke Kulm und Muri der SVP-Initiative zu. Kulm mit fast 56 Prozent sehr deutlich, Muri mit 50,2 Prozent hauchdünn. Auch im Kanton Solothurn gibt es klare Unterschiede: Der Nein-Anteil ist im Bezirk Solothurn mit über 76 Prozent Nein am höchsten, im Thal wurde die SVP-Initiative mit gut 53 Prozent angenommen.
Allerdings: Auch viele traditionell konservativ stimmende Gemeinden im Aargau haben die Initiative zur «Durchsetzung der Ausschaffungsinitiative» abgelehnt. So beispielsweise Strengelbach im Bezirk Zofingen oder auch Bettwil im Freiamt – ein Dorf, das für nationale Schlagzeilen sorgte mit seinem Kampf gegen eine Asylunterkunft.
Erfolg für die CVP
Die Volksinitiative «zur Abschaffung der Heiratsstrafe» findet in den beiden Kantonen Aargau und Solothurn eine relativ klare Mehrheit. Im Aargau stimmen 52,8 Prozent zu, im Kanton Solothurn sind es 51,7 Prozent.
Auch hier sind durch die Bezirksergebnisse im Aargau regionale Unterschiede auszumachen: Die deutlichste Zustimmung erfährt die CVP-Initiative in den Bezirken Kulm (57,2 Prozent), Laufenburg (56,9 Prozent), Muri (56,7 Prozent) und Zurzach (56,5 Prozent). Darunter sind also die als «CVP-Hochburgen» geltenden Regionen Zurzibiet und Freiamt.
Keine Überraschung bei Gotthard und Juso-Initiative
Deutlich fallen die Resultate bei den zwei weiteren nationalen Vorlagen aus. Die zweite Röhre am Gotthard wird im Aargau mit 68 Prozent Ja-Stimmen angenommen, in Solothurn mit 65,3 Prozent.
Eine deutliche Abfuhr gibt es in beiden Kantonen für die Juso-Initiative «gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln». Diese wird im Kanton Solothurn mit 59,8 Prozent Nein-Stimmen verworfen, im Aargau mit 62,4 Prozent.