570'000 Tonnen Steine und Erde werden die Bauarbeiter in den nächsten Jahren aus dem Bözberg holen: So viel Aushub entsteht beim Neubau des SBB-Tunnels durch den Bözberg. Der Tunnel ist das grösste Bauprojekt für den neuen 4-Meter-Korridor für Güterzüge. Er kostet 350 Millionen Franken.
Nun entstehen für die SBB noch mehr Kosten: Ursprünglich war nämlich geplant, dass das Ausbruch-Material per Lastwagen von der Baustelle abtransportiert wird. 56'000 Lastwagen-Fahrten wären dafür notwendig gewesen. Die Gemeinden in der Region protestierten deshalb mit Einsprachen: Sie befürchteten zu viel Lärm und zu viel Dreck.
Ein hoher Berg in Schinznach-Dorf
«Es hat sich gezeigt, dass der Widerstand sehr gross ist», erklärt SBB-Mediensprecher Reto Schärli auf Anfrage von Radio SRF. Deshalb habe man andere Varianten geprüft und komme den Einsprechern nun entgegen. Das Ausbruchmaterial wird während der Bauzeit abgelagert. Im Gebiet Elbis, auf einem Acker neben dem Kieswerk Amsler AG in Schinznach-Dorf. «Ich kann Ihnen nicht sagen, wie hoch der Berg genau wird. Aber es ist sehr viel Material», erklärt Reto Schärli.
Ab dem Jahr 2018 wird das Material dann aus der Region abtransportiert. Per Güterwagen gelangt es nach Wildegg, zu den Jura Cementfabriken. Diese füllen mit dem Bözberg-Ausbruch ihren Steinbruch Oberegg auf. Auch die Jura habe darauf bestanden, dass das Material per Güterwagen angeliefert werden, so Reto Schärli.
Weniger Lastwagen, mehr Aufwand
Die Entsorgung der 570'000 Tonnen Erdreich wird für die SBB nun also aufwändiger. Immerhin wird der Abtransport aber auch umweltfreundlicher. Auch das Bauprojekt Bözberg-Tunnel dient ja der Umwelt: Mit dem 4-Meter-Korridor durch den Gotthard sollen mehr und grössere Lastwagen auf die Bahn verladen werden können.
Die Anwohner am Bözberg dürfen sich über weniger Lastwagenverkehr auf ihren Strassen freuen - und über einen wahrscheinlich ziemlich imposanten, provisorischen Schuttberg in Schinznach-Dorf.