Ideal wäre anders gewesen: Wind und Wellen machten Wiederkehr und Schmid das Leben schwer. «Klar, es hatten alle die gleichen Bedingungen, aber wir sind viel stärker im flachen Wasser», so Wiederkehr.
Bei anderen Bedingungen wäre mehr drin gewesen. Deshalb sei er schon enttäuscht vom Resultat. Nun versuche er aber vor allem die Magie einer Olympia-Teilnahme in Erinnerung zu behalten, sagt Wiederkehr im Interview mit dem SRF-Regionaljournal.
«Plauderstunde mit Cancellara war toll»
«Es ist ein gigantischer und eindrücklicher Event», zeigt sich der Aargauer Leichtgewichtsruderer aus Baden fasziniert. Dass er an Olympischen Spielen sei, habe ihn manchmal schon etwas nervöser gemacht, als er das an einem anderen Wettkampf gewesen wäre, so Wiederkehr ein paar Wochen nach seiner Teilnahme in Rio. Von anderen Wettkämpfen habe er aber nicht so viel mitgekriegt, auch von den anderen Schweizer Sportlern nicht.
Es habe halt jeder sein eigenes Programm. Aber die Eröffnungsfeier hat sich Wiederkehr im olympischen Dorf gemeinsam mit Fabian Cancellara im Fernsehen angesehen. Sie hätten beide wegen der Wettkampfvorbereitungen verzichtet, an der Feier teilzunehmen. «Ich war schon etwas baff. Fernsehen mit dem grossen Fabian Cancellara. Das war schon cool.»
Ob ich weiter mache, das steht in den Sternen.
Nach seinem letzten Wettkampf in Rio hat sich der Badener erst einmal eine Ruderpause verschrieben. Er bereiste nach den Spielen noch Brasilien und geniesst nun die freie Zeit zu Hause. Bald beginnt sein Studium an der Fachhochschule Nordwestschweiz wieder. Daniel Wiederkehr studiert Wirtschaftsingenieurwesen.
Wann und ob er überhaupt wieder ins Ruderboot steigt, weiss er noch nicht. «Ich will mich in den nächsten sechs Monaten sportlich anderweitig betätigen und dabei herausfinden, ob ich weiterhin rudern will.» Vielleicht renne er einen Marathon, denn ganz ohne Leistungssport gehe es bei ihm schon nicht.