Es passiert am Samstagmorgen: Eine 15-jährige Schülerin wartet in Muri an einer Tankstelle. Ein junger Mann in einem Auto spricht das Mädchen an und fragt nach dem Weg. Er verwickelt sie in ein Gespräch und bringt sie am Schluss dazu, sich ins Auto zu setzen um ihm den Weg zu zeigen.
Sexueller Übergriff während der Fahrt
Später gibt das mutmassliche Opfer der Polizei zu Protokoll, dass der Mann sie auf der Fahrt zu sexuellen Handlungen gezwungen habe. Zwar sei das Opfer bereits stutzig geworden, als der Mann unvermittelt in Richtung Boswil gefahren sei, sagt Polizeisprecher Bernhard Graser gegenüber Radio SRF. «Es war dann aber bereits zu spät, das Mädchen musste den Täter während der Fahrt befriedigen».
In Wohlen lässt der Mann das Mädchen gehen. Sie klingelt an der nächstbesten Haustüre, dann werden ihre Eltern und die Polizei verständigt. Bereits kurze Zeit später kann die Polizei den mutmasslichen Täter identifizieren. Der 21-jährige Mann wohnt im Kanton Zug und wird dort festgenommen.
Die Polizei glaubt dem Opfer
Die Untersuchung wird von der Staatsanwaltschaft Muri-Bremgarten geleitet. Eine erste schriftliche Einvernahme sei bereits erfolgt, sagt Bernhard Graser. «Der Mann gibt zwar zu, dass der mit dem Mächen im Auto unterwegs gewesen sei. Er bestreitet aber den Tatvorgang und gibt an, das Mädchen wolle ihn mit dieser Aussage erpressen.» Die Polizei habe aber an den Aussagen des Mädchens keine Zweifel, betont Bernhard Graser.
Trotzdem: Die Polizei sucht Zeugen. «Vielleicht hat jemand den jungen Mann in seinem blauen Seat an der Tankstelle beobachtet», sagt Bernhard Graser. Es gehe aber nicht nur um die zweifelsfreie Wahrheitsfindung in diesem Fall, fügt Graser an.
Der mutmassliche Täter habe eine beachtliche kriminelle Energie an den Tag gelegt. «Wer so unverfroren am hellichten Tag ein Mädchen anspricht, der hat das vielleicht auch zu einem früheren Zeitpunkt bereits gemacht.» Die Polizei sucht deshalb gezielt mögliche weitere Opfer.