Die Fakten zur Partei:
- Die Aargauer GLP ist seit 2009 im Grossen Rat.
- GLP ist mit 2009 mit 5 Sitzen gestartet, 2012 holte sie 8 Sitze. Inzwischen hat sie deren 9, weil ein SP-Grossrat die Partei verlassen hat und nun grünliberal ist.
- Die Grünliberalen haben in den Bezirken Aarua, Baden, Brugg, Lenzburg, Rheinfelden und Zofingen volle Listen.
- In den Bezirken Bremgarten, Kulm, Laufenburg, Muri und Zurzach sind die Listen für die Grossratswahlen nicht voll.
- Die Partei sieht sich selbst eher als städtische Partei, das heisst, viele Mitglieder wohnen in Städten. Auf dem Land ist die Partei weniger stark.
- Die GLP Aargau hat einen Nationalrat, nämlich Beat Flach.
- Parteipräsident ist Beat Hiller.
- Vizepräsidentin Ruth Jo Scheier kandidiert für den Aargauer Regierungsrat.
GLP hat es als kleine Mittepartei nicht einfach
Die GLP ist als Mittepartei fleissig unterwegs. Sie ist in vielen Arbeitsgruppen vertreten. Gegen aussen ist es allerdings schwierig, ihre Arbeit zu kommunizieren und wahrzunehmen. Die Partei hat im Parlament zahlreiche Vorstösse eingereicht, in den Bereichen Umwelt, Verkehr, Bildung oder auch Gesundheit. Vielen davon hatten allerdings keine Chance.
Andere wiederum gaben Anstösse, zum Beispiel geht die Regierung auf Wunsch der GLP nochmals über die Bücher bei den Gesundheitskosten. Einen aktuellen Sieg darf die GLP nach den Abstimmungen im Aargau mitfeiern: Die Senkung der Grundbuchabgaben wurde vom Volk abgelehnt. Die GLP führte das Nein-Komitee an und hat die Abstimmung damit gewonnen.
GLP könnte dieses Mal Sitz(e) verlieren
Die GLP selbst findet, sie falle im Rat zu wenig auf. Als Mittepartei vertritt sie Kompromisse, das sei gegen aussen nicht immer attraktiv, finden diverse Parteimitglieder auf Anfrage von Radio SRF. Die Stärke der GLP, nämlich eher kopflastig und lösungsorientiert zu arbeiten, sei damit auch ihre Schwäche, ist zum Beispiel GLP-Grossrat Sander Mallien überzeugt.
Die Stärke der GLP ist eben auch ihre Schwäche.
Die GLP hat 2012 total acht Sitze im Aargauer Parlament geholt. Nun sind es deren neun, weil ein SP-Grossrat seine Partei verlassen hat und neu grünliberal ist. Da die GLP auch national Wähleranteile verloren hat (5,18 Prozent Wähleranteil national), könnte dies auch auf kantonaler Ebene geschehen.
Die Themenlage präsentiert sich 2016 anders: Fukushima ist weniger aktuell, dafür Finanz- und Asylthemen. Ob sich die kleine Mittepartei neben den grossen bürgerlichen Parteien hier behaupten kann, wird sich am 23. Oktober zeigen. Es könnte sein, dass die GLP im Aargau dieses Mal ein bis zwei Sitze verliert, so die Einschätzungen von Radio SRF. Den ehemaligen SP-Sitz im Bezirk Rheinfelden plus vielleicht ein weiterer wegen sinkender Wähleranteile.
Kleinpartei mit Regierungsratskandidatin
Die GLP Aargau will mit Vizepräsidentin Ruth Jo Scheier einen der freien Regierungsratssitze holen. So will die GLP an Podien präsent sein und Stimmen für die Partei holen.
Die GLP will die Zukunft aktiv mitgestalten. Sie will gesunde Finanzen und eine gesunde Umwelt.
GLP-Parteipräsident Beat Hiller will sich für die Zukunft des Aargaus einsetzen, für einen Kanton mit gesunden Finanzen und einer gesunden Umwelt, sagt er im Interview mit Radio SRF.
Gemaltes Plakat fällt im Wahlkampf optisch auf
Optisch fällt die GLP bei den Wahlen mit einem gemalten Plakat aus. Keine Fotos, sondern vier gemalte Köpfe von GLP-Kandidaten aus dem Bezirk Lenzburg sind darauf zu sehen.
Gemalt hat sie der Aargauer Künstler Fritz Huser. Auffällig, originell, aber für Autofahrer unterwegs möglicherweise nicht auf Anhieb verständlich.
(Regionaljournal Aargau Solothurn, 06.32 Uhr, buec)