Es war wohl ein Schock für Vanessa Bürki, als sie am 25. März im Training beim FC Bayern München mit dem linken Fuss umknickte und es sofort wusste: Der Fuss ist gebrochen.
Die gleiche Verletzung hatte sie einige Jahre zuvor am rechten Fuss schon einmal erlitten, aber nun war der Zeitpunkt extrem ungünstig. Die Schweizer Fussballerinnen hatten sie erstmals für die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft qualifiziert, Vanessa Bürki wäre als Stürmerin für die Teilnahme gesetzt gewesen, doch ob das nun noch klappen würde, das war plötzlich alles andere als klar.
Der erste Einsatz an einer WM reizt
Es begann ein Wettlauf gegen die Zeit. Operation, Ruhe, Physiotherapie, Aufbautraining und vor allem: Geduld. Zwar konnte Vanessa Bürki den Heilungsverlauf ungefähr abschätzen, da sie die Verletzung vom anderen Fuss her schon kannte. Aber dennoch konnte weder sie noch ihre Trainerin so richtig abschätzen, ob sie bis zur WM genug fit werden würde und der Fuss halten würde.
Ich habe mir nie richtig Druck gemacht. Wenn es klappt dann klappt es.
Und dann war plötzlich Ende Mai und es stand fest, dass sie auf jeden Fall mit der Mannschaft nach Kanada reisen wird. Die Trainerin war überzeugt, dass ein Einsatz im Bereich des möglichen liegt. Und dieser Einsatz könnte nun kurz bevorstehen. Bürki konnte nun schon mehrmals mit der Mannschaft trainieren und ist sehr zuversichtlich.
Ich fühle mich jeden Tag besser und hoffe jetzt auf den ersten Einsatz an der WM.
Im ersten Spiel gegen Japan wäre der Einsatz wohl noch zu früh gewesen, ist die Grenchnerin doch erst kurz zuvor aus der Reha zurückgekommen. Im zweiten Spiel gegen Ecuador war der Einsatz einer zusätzlichen Stürmerin nicht mehr nötig, da die Schweizerinnen schnell eine grosse Führung erspielten und zum Schluss 10:1 gewannen.
Nun geht es im letzten Gruppenspiel gegen Kamerun darum mit einem Sieg die Qualifikation für die Achtelfinals zu schaffen. Es wäre der optimale Zeitpunkt für einen ersten, hoffentlich erfolgreichen, Einsatz.