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Protestplakat
Legende: Der Widerstand in den Regionen gegen Atomendlager ist gross. Dabei würde ein Lager auch etwas bringen, sagt der Bund. Keystone

Aargau Solothurn Was bringt ein Atomendlager den Aargauern und Solothurnern?

Die Schweiz sucht Lager für radioaktive Abfälle. Zu einem solchen gehört auch eine Oberflächenanlage. Zu diesem Thema hat das Bundesamt für Energie (BFE) am Mittwoch eine Studie veröffentlicht. Untersucht wurden auch Regionen im Kanton Aargau und Solothurn.

Sechs potenzielle Standortregionen wurden hinsichtlich wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen einer solchen Oberflächenanlage untersucht. Darunter die Regionen Jura Ost, Jura-Südfuss und Nördlich Lägern, die in den Kantonen Aargau und Solothurn zu liegen kämen.

Besucherrückgang im Jurapark

Atomendlager

Die ansässige Wirtschaft in der Region Jura Ost soll je nach Lager 5 bis 20 Millionen Franken pro Jahr generieren. Bis zu 150 Vollzeitstellen könnten in der Region geschaffen werden.

Der Tourismus allerdings würde unter einem solchen Lager leiden. Es wäre mit einem Besucherrückgang im Jurapark zu rechnen.

Nördlich Lägern: Mehr Touristen wegen Atomendlager

Im Gegensatz zur Region Jura Ost kommt in der Region Jura-Südfuss nur ein Lagertyp, eine Anlage für schwache- und mittelaktive Abfälle, in Frage. Wie alle anderen Regionen könnte die Region damit 5 Millionen Franken pro Jahr zusätzlich generieren. Der Tourismus würde in dieser Region nicht leiden, da die Hotellerie auf Geschäftsleute ausgerichtet ist.

Im Vergleich zu den anderen Regionen würde Nördlich Lägern von einer Tiefenanlage, welche hochaktive Abfälle lagert, am meisten profitieren. Ausserdem könnte sie auch im Tourismus mit einem Aufschwung rechnen. Die Region verbucht nämlich sonst kaum Touristen und kann bei einem Bau mit zusätzlichen 20‘000 Besuchern rechnen.

Studie entscheidet nicht über den definitiven Standort

Die Wirkungsstudie im Detail

Die Studie erlaube keine Rangierung der Regionen, schreibt das BFE in seiner Medienmitteilung. Die Untersuchung kann ausserdem nicht als Vorentscheid zum späteren Standort der Anlage gewertet werden. Darüber sollen nämlich ausschliesslich die Sicherheitsaspekte entscheiden.

Bis 2017 muss der Bundesrat entscheiden, welche Regionen im Rennen bleiben. In einer letzten Etappe entscheidet der Bundesrat dann über die definitiven Standorte. Dieser Entscheid muss auch noch vom Parlament genehmigt werden und untersteht dem fakultativen Referendum. 2060 soll das Lager frühestens eröffnet werden.

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