Noch hat die Weinlese im Aargau nicht richtig begonnen. Doch schon lässt sich sagen: 2014 ist ein besonderes Weinjahr. Zum ersten Mal macht die Kirschessigfliege den Aargauer Weinbauern das Leben schwer.
Der aus Asien eingeschleppte Schädling sei in der ganzen Region anzutreffen, sagt der kantonale Fachspezialist Weinbau, Peter Rey. Die Parzellen seien allerdings unterschiedlich fest betroffen. Einige Weinbauern müssten mit einem Totalausfall der Ernte rechnen. Bei anderen sei fast nichts zu sehen.
Zuerst die Kirschen, jetzt die Reben
Besonders schlimm hat es Rebbau-Gebiete getroffen, die neben Kirschbaum-Plantagen liegen, etwa im Unteren Fricktal. Wegen starken Regens seien reife Kirschen aufgeplatzt und seien nicht mehr abgelesen worden, sagt Weinbau-Experte Rey: «Das war ein Eldorado für diese Fliegen, sie konnten sich bestens vermehren».
Wie hoch der Ernte-Ausfall im Aargau sein wird, kann Peter Rey noch nicht sagen. «Es wird aber schon noch ein paar gute bis sehr gute Tropfen geben», beruhigt der Spezialist. Es wird also durchaus Aargauer Wein mit Jahrgang 2014 geben.
Hoher Aufwand, um Aargauer Wein zu retten
Klar ist allerdings: Die Aargauer Weinbauern haben dieses Jahr einen grossen zusätzlichen Aufwand wegen des neuen Schädlings. Wollen sie die Trauen nicht alle entsorgen, müssen sie die befallenen Trauben an den Reben gut aussortieren.
Um die Kirschessigfliege zu bekämpfen, haben die Aargauer Weinbauern eine Bewilligung zum Einsatz von Insektiziden erhalten. Es werde flächendeckend Gift eingesetzt, sagt Fachspezialist Peter Rey. Das eingesetzte Insektizid werde aber schnell abgebaut und sei auch im Bio-Weinbau erlaubt