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Einfahrt Umfahrung
Legende: So soll dereinst die Einfahrt in den Umfahrungstunnel aus Richtung Zoll aussehen. zvg

Aargau Solothurn «Zähneknirschend Ja» zu mehr Geld für Umfahrung Bad Zurzach

Die Parteien üben Kritik an der Planung des Bauprojekts. Die Umfahrung verteuert sich deutlich, die Regierung beantragt deshalb einen Zusatzkredit. Die Parteien sind in der Vernehmlassung der Meinung, dass man das früher hätte merken müssen.

60 Millionen Franken plante die Aargauer Regierung für die Ostumfahrung Bad Zurzach ein. Die historische Altstadt und die Zufahrtsachsen sollen mit der Umfahrung vom Verkehr befreit werden.

Nur, das Geld reicht nicht. Das merkte die Aargauer Regierung vor zwei Monaten. Es braucht nochmals 16 Millionen Franken. Verschiedene Faktoren haben das Projekt verteuert, zum Beispiel zusätzliche Notausgänge im Tunnel oder ein überarbeitetes Lärmschutzkonzept.

SP will auch Gemeinde zur Kasse bitten

Ohne den Zusatzkredit von 16 Millionen Franken könne die Umfahrung nicht realisiert werden, sagt die Regierung. Sie hat in einer Vernehmlassung die Parteien und Verbände zu ihrer Meinung gefragt. Die Frist ist am Freitag abgelaufen, die Antworten sind da. Und, wenig erstaunlich, Applaus gibt es nicht für die Regierung.

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Die Linken sind sowieso gegen die Umfahrung, also auch gegen den Zusatzkredit. Die SP kritisiert zudem, dass der Kanton das zusätzliche Geld aus seiner Kasse nehmen will. Bad Zurzach zahlt lediglich pauschal 10 Millionen Franken, so die Abmachung zwischen Gemeinde und Kanton. Der Zusatzkredit trifft also voll und ganz den Kanton.

Baustart verschiebt sich auf 2017

Die Parteien in der Mitte und rechts stehen nach wie vor hinter der Umfahrung, auch wenn sie nun mehr kostet. Sie sind aber alles andere als erfreut. Die Grünliberalen fragen sich zum Beispiel, weshalb man die Kosten nicht von Anfang an sorgfältig abgeklärt habe. Man hätte doch schon früher Bescheid wissen müssen über Lärmschutz oder Notausgänge. Das findet auch die FDP.

Sie schreibt, dass sie den Zusatzkredit «zähneknirschend» annehme. Und die SVP teilt mit, dass sie die Mehrkosten mit «grossem Befremden zur Kenntnis» nehme. Weil die Umfahrung mehr kostet als geplant, verschiebt sich der Baustart um ein Jahr auf 2017. Zuerst muss aber noch der Grosse Rat über den Zusatzkredit entscheiden.

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