Zum Inhalt springen
Unfallzug wird geborgen
Legende: Beim Unfall in Lenzburg im Dezember 2012 wurde niemand verletzt. Die Strecke Olten-Zürich war aber länger unterbrochen. Keystone

Aargau Solothurn Zugkollision Lenzburg geklärt: Lokführer verwechselte Rotlicht

Nun ist klar, weshalb sich zwei Züge beim Bahnhof Lenzburg AG im Dezember 2012 gestreift haben. Ein Postzug-Lokführer verwechselte in der Nacht ein Rotlicht und kollidierte mit einem Regionalzug. Das zeigt der Schlussbericht derSchweizerischen Unfalluntersuchungsstelle.

Bei der Kollision in Lenzburg am 12. Dezember 2012 war der Regionalzug aus den Schienen geworfen und stark beschädigt worden. Die Lokomotive des Postzuges entgleiste mit einer Achse. Personen wurden beim Unfall nicht verletzt.

Die Unfalluntersuchungsstelle verzichtet im veröffentlichtenSchlussbericht auf eine Sicherheitsempfehlung. Die Signale an der Signalbrücke seien «übersichtlich angeordnet und gut unterscheidbar». Die technischen Systeme hätten einwandfrei funktioniert.

Verwechslung mit Folgen

Der Lokführer des Postzuges hatte bei der Weiterfahrt eines der Signale verwechselt. Der Güterzug war vom Postbahnhof Zürich-Mülligen zum Postbahnhof Däniken SO unterwegs. In Lenzburg fuhr der Postzug dann auf ein Nebengleis, damit er von einem Schnellzug überholt werden konnte. Dies entspreche einem normalen betrieblichen Vorgang, hält die Unfalluntersuchungsstelle fest.

Mehr Informationen zum Unfall

Der Lokführer habe sich auf die Überholung durch den Schnellzug konzentriert. Als dieser vorbeigefahren war und ein Signal auf«Fahrt» wechselte, fuhr der Lokführer los - in der Meinung, das Signal gelte für ihn. Er habe dabei nicht beachtet, dass dieses Signal für das Gleis links von ihm gegolten habe. Der Lokführer des Regionalzuges hatte bei der Kollision eine Geschwindigkeit von 49 km/h.

Er realisierte gemäss Schlussbericht nicht, dass sich der auf dem Nebengleis stehende Güterzug bewegte. Er habe seine Signale und seinen Fahrweg beobachten müssen. Zudem sei es dunkel gewesen.

Bahnverkehr war nach Kollision stark eingeschränkt

Die Streifkollision hatte während eines Tages zu grossen Behinderungen auf der stark befahrenen Bahnlinie Olten-Zürich geführt. Die beim Unfall beschädigte Weiche musste repariert werden. Der Unfall verursachte einen Schaden in Millionenhöhe.

Meistgelesene Artikel