Der Zugsverkehr, der die Unfallstelle auf den beiden noch freien Geleisen passiert, beeinträchtige die Bergung zu stark, sagte SBB-Sprecher Christian Ginsig. Deshalb habe man sich zu einer Vollsperrung der Strecke Aarau-Lenzburg entschieden.
Damit fallen für einige Zeit sämtliche Regionalzüge zwischen diesen beiden Bahnhöfen aus. Es wird ein Bahnersatz-Busdienst eingerichtet. Der gesamte Fernverkehr zwischen Zürich und Aarau wird wie schon seit dem Morgen über Baden und Brugg umgeleitet.
Strecke wohl gegen Abend wieder frei
Falls die Weichen am Entgleisungsort beim Zugszusammenstoss in der Nacht auf Mittwoch keinen Schaden genommen haben, werde die Strecke bald nach der Bergung wieder freigegeben, sagte Ginsig.
Zur Entgleisung des Regionalzugs kam es in der Nacht auf Mittwoch. Beim Bahnhof Lenzburg (AG) hatte er einen Postzug gestreift. Dabei entgleisten der Regionalzug und die Lokomotive des Güterzugs. Glücklicherweise wurde niemand verletzt – der Regionalzug war leer.
«Es hätte Schwerverletzte geben können»
«Wir hatten grosses Glück, dass im Regionalzug keine Fahrgäste mehr waren», sagte Bernhard Graser, Sprecher der Aargauer Kantonspolizei. Dies hätte jedoch sein können – der Zug sei planmässig unterwegs gewesen. «Wir hätten angesichts der Zerstörung des Zuges mit Schwerverletzten rechnen müssen.» Auch die beiden Lokführer hatten Glück und blieben unverletzt.
Die Kollision ereignete sich kurz vor ein Uhr einige hundert Meter vom Perron entfernt bei einer Weiche, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilte. Der Regionalzug war fahrplanmässig unterwegs. Bei der Kollision wurde der Regionalzug aus den Schienen gedrückt, worauf er noch einen Betonpfosten streifte. Auch die Lokomotive des Güterzugs entgleiste.
Die Ursache wird noch abgeklärt
Der Regionalzug sei bei dem Unfall stark beschädigt worden. Er müsse mit einem Kran wieder auf das Gleis gehievt werden. Ginsig rechnet mit einem Schaden von mehreren 100'000 Franken.
Die Ursache des Zusammenstosses ist noch unklar. Die Kantonspolizei hat in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle (SUST) noch in der Nacht ihre Ermittlungen aufgenommen. Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau hat eine Strafuntersuchung eröffnet.