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Lichter von Autos bei Nacht.
Legende: Keystone

Aargauer Verkehrspolitik Neue Tunnelvarianten für Umfahrungen Baden und Brugg

Der Ostaargau soll vom erwarteten Verkehrszuwachs auf den Strassen bewahrt werden. Jetzt liegen neue Varianten vor.

Das Problem: Im Jahr 2040 könnten im Osten des Kantons Aargau 30 Prozent mehr Menschen leben als heute. 20 Prozent mehr würden hier arbeiten. Von diesen Zahlen geht die Aargauer Regierung aus. Mit dem Konzept «Ostaargauer Strassenentwicklung» (Oase) begegnet sie diesem Wachstum. Damit die Region nicht im zusätzlichen Verkehr versinkt, will der Regierungsrat den öffentlichen Verkehr fördern, die Wege für Velofahrer ausbauen und mit neuen Strassenbau-Grossprojekten die Zentren vom Autoverkehr entlasten.

Das Projekt: Am Projekt «Oase» wird seit mehreren Jahren geplant. Der Grosse Rat hat einzelne Teilprojekte daraus vor einem Jahr in den Richtplan aufgenommen. Zentral neben dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs und des Langsamverkehrs sind zwei grosse Strassenprojekte in den Regionen Baden/Wettingen und Brugg/Windisch. Aus je zwei Vorschlägen wurde nun je eine Variante ausgewählt, die umgesetzt werden soll.

Karte von Brugg.
Legende: Die blaue Linie markiert das aktuelle Projekt, das nun weiterverfolgt werden soll, die gelben entsprechen alten Ideen. Bundesamt für Landestopografie

Der Tunnel für Brugg: Nach der Prüfung mehrerer Varianten schlägt die Aargauer Regierung nun für die Umfahrung von Brugg einen Tunnel unter der Aare und dem Bahnhof hindurch vor (blaue Linie auf der Karte).

Vom Kreisel Lauffohr würde ein Tunnel unter dem Fluss hindurch und weiter zur Südwestumfahrung führen, welche ab 2019 gebaut wird. Diese Verbindung soll Brugg und Windisch vom Durchgangsverkehr entlasten und damit mehr Platz für ÖV und Velos schaffen. Die Gemeinden stehen laut der Regierung hinter dieser Lösung.

Karte von Baden.
Legende: Bundesamt für Landestopografie

Der Tunnel für Baden: Auch für die Entlastung der Region Baden/Wettingen soll ein Tunnel gebaut werden, ein 2,5 Kilometer langer Tunnel durch den Martins- und den Chrüzliberg - von der Siggenthaler Brücke bis zur Neuenhoferstrasse.

Zudem plant die Aargauer Regierung eine neue Brücke für den motorisierten Verkehr über die Limmat, weil die bestehende Hochbrücke nur noch von ÖV und Langsamverkehr genutzt werden soll. Baden, Wettingen und andere Gemeinden stehen dieser Variante noch kritisch gegenüber. Die beiden Städte sprechen sich gegen eine neue Brücke aus, Obersiggenthal ist mit der Lage des Tunnels nicht einverstanden.

Die Kosten: Bei beiden Projekten rechne man mit Kosten von je 400 bis 500 Millionen Franken, erklärt der Aargauer Bau- und Verkehrsdirektor Stephan Attiger. Tragen müssen diese Kosten der Kanton und zu einem kleineren Teil die Gemeinden. Man gehe aber davon aus, dass der Bund aus Töpfen für Agglomerationsprogramme oder ÖV Geld sprechen werde, so Attiger.

Der Zeitplan: Die beiden Oase-Projekte sollen im Ostaargau ab 2040 Wirkung zeigen. Nach der Überarbeitung in der Verwaltung sollen sich nochmals die betroffenen Gemeinden dazu äussern können. Ende 2020 ist die öffentliche Auflage geplant. Danach kommt das Geschäft erneut in den Grossen Rat, welcher die Projekte definitiv in den Richtplan schreiben soll.

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