Bierbecher, Plastikteller oder Papierservietten – 250 Tonnen Abfall sind am Züri-Fäscht 2019 entstanden. Zu viel, findet Stadtrat Richard Wolff (AL): «Die Berge von Abfall, die während und nach dem Fest die Stadt verschandeln, sind sowohl ästhetisch als auch ökologisch – gelinde gesagt – ein Ärger», schreibt Wolff in der Stadtratskolumne im «Tagblatt der Stadt Zürich». Für das nächste Volksfest im Juli 2022 rät er den Organisatoren ein neues Abfallkonzept. «Ein System mit Mehrweg-Geschirr und Depot könnte ein Weg sein.»
Depot-System funktionierte nicht
Das Anliegen, die riesigen Abfallberge nach dem Fest zu reduzieren, teilt auch Züri-Fäscht Geschäftsführer Roland Stahel. Beim Depot-System ist er jedoch skeptisch. Ein solches habe man am Züri-Fäscht vor neun Jahren ausprobiert. Mit wenig Erfolg. Das Problem sei die Logistik am grössten Volksfest der Schweiz: «Wir müssen das Mehrweg-Geschirr vom Fest abtransportieren, waschen und dann wieder zu den Ständen aufs Gelände bringen.» Dies sei praktisch unmöglich, sagt Roland Stahel. Aufwand und Ertrag hätten überhaupt nicht gestimmt.
Dennoch wolle man das Abfallkonzept fürs nächste Züri-Fäscht auf jeden Fall überdenken, so Stahel. Eine Lösung: Das Mehrweg- oder Recycling-Geschirr wird während dem Fest gestapelt und erst nach dem Fest abtransportiert. «Wahrscheinlich geht es in diese Richtung.» Konkret sei aber noch nichts, sagt der Züri-Fäscht Geschäftsführer. «Wir werden in naher Zukunft mit der Stadt und mit Umweltorganisationen an einen Tisch sitzen und an einem neuen Konzept arbeiten.»