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Absage wegen Corona Der Aargauer Rüeblimärt findet nicht statt

Über 30'000 Besucherinnen und Besucher strömen jeweils Anfang November nach Aarau an den Aargauer Rüeblimärt. Doch dieses Jahr findet der Anlass nicht statt. Der organisierende Verein hat den Markt am 15. Juli abgesagt. Andere Märkte (z. B. Weihnachtsmarkt Bremgarten im Dezember) warten noch zu mit Entscheiden. Warum jetzt schon die Absage in Aarau? Samuel Sägesser vom Verein Aargauer Rüeblimärt nimmt Stellung.

SRF News: Samuel Sägesser, was war der Hauptgrund für die Absage des Rüeblimärts?

Samuel Sägesser: Wir sind am Limit vom Timing für die Rüebli, die jetzt angepflanzt werden müssten. Man muss sich das vorstellen: Das sind 50 bis 60 Tonnen Rüebli, die an diesem Markt verkauft werden, Rüebli in allen Schattierungen, rote, schwarze und so weiter. Diese werden zum Teil extra angesät. Wir mussten jetzt entscheiden, ob wir den Markt machen mit der Gefahr, kurz vorher doch absagen zu müssen, was bedeuten würde, dass die Produzenten am Schluss auf 60 Tonnen Rüebli sitzen bleiben würden, oder ob wir die Guillotine fallen lassen und absagen. Und jetzt haben wir eben abgesagt.

Wir mussten entscheiden, ob wir auf 60 Tonnen Rüebli sitzen bleiben wollten.
Autor: Samuel Sägesser Verein Aargauer Rüeblimärt

Weil die Unsicherheit, ob man den Markt durchführen kann oder nicht einfach zu gross ist? Und auch wenn man durchführen dürfte, weiss man ja immer noch nicht, ob die Leute wirklich kommen würden, denn man getraut sich auch nicht in eine grosse Menschenmenge hinein.

Es ist eine riesige Unsicherheit. Und zwar aufseiten Marktfahrer, aufseiten der Besucher und natürlich auch bei uns als Organisatoren. Wir nehmen ein Risiko auf uns mit all diesen Auflagen. Das ist organisatorisch einfach nicht machbar.

Den Markt in einer abgespeckten Version durchzuführen, vielleicht nur die Stände mit den Rüebli zulassen, diese dafür in grossen Abständen, sodass man wenigstens die Rübli kaufen könnte – haben Sie sich das auch überlegt?

Das haben wir uns schon überlegt. Aber wir sind eine Non-Profit-Organisation. Wir sind ein Verein und leben von der Hand in den Mund. Bei einer abgespeckten Version legen wir drauf, wir machen Verlust. Das können wir uns nicht leisten. Die Folge wäre, dass wir über die Weiterexistenz des Vereins diskutieren müssten.

Das Gespräch führte Stefan Ulrich.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 12.03 Uhr ; 

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