Die Bündner Kantonshauptstadt will weg vom Erdgas und CO₂-neutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, plant der städtische Energieversorger IBC, das Fernwärmenetz massiv auszubauen. Das Projekt kostet insgesamt über 300 Millionen Franken. 80 Millionen davon sollen aus der Stadtkasse kommen. Über diesen Betrag entscheidet das Churer Stimmvolk am 12. März 2023.
Schon heute wird in Chur dem Abwasser Wärme entzogen, zudem wird die Abwärme der Kehrrichtverbrennungsanlage Trimmis genutzt. Diese Energiequelle soll bis im Jahr 2040 ausgebaut werden. Zusammen mit Wärme aus dem Grundwasser soll es so gelingen, die Bevölkerung mit CO₂-neutraler Energie zu versorgen.
Politischer Rückhalt gross
Im Churer Stadtparlament gibt es eine klare Mehrheit für das Projekt. Dem Ja-Komitee gehören SP, Grüne, GLP, Mitte und FDP an. Es sei eine Investition in die Zukunft, argumentieren die Befürwortenden. Die einzige Partei, welche die Vorlage ablehnt, ist die SVP. Das Projekt sei ein Hochrisiko-Experiment, das einen hohen Schuldenberg zur Folge habe.