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Zwei Frauen zur AHV-Revision
Aus 10 vor 10 vom 20.07.2022.
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Abstimmung über AHV-Revision Erhöhung des Rentenalters: zwei Frauen – zwei Positionen

Monika Barmet und Rebekka Masson sind beide 1961 geboren. Mit ihrem Jahrgang sind sie die ersten, die von einer Rentenalter-Erhöhung betroffen wären. Trotzdem vertreten sie unterschiedliche Positionen.

Ihr Geburtstag im Jahr 2025 ist der Stichtag. Der Tag, an dem sie pensioniert werden. Davon konnten Rebekka Masson und Monika Barmet, beide 1961 geboren, zumindest bisher ausgehen. Wird die AHV-Revision im September angenommen, verschiebt sich das Datum allerdings nach hinten. Dann wird das Frauenrentenalter schrittweise auf 65 erhöht.

So ähnlich die Ausgangslage der beiden Frauen, so unterschiedlich ihre Positionen. Rebekka Masson findet, das Sozialwerk müsse dringend gesichert werden: «Es sind schon zu viele AHV-Revisionen gescheitert. Vor allem, weil die Frauen sie abgelehnt haben.» Es würde zu lange dauern, bis eine neue Vorlage durchs Parlament sei, sagt die Geschäftsleiterin von Modell F, einem Verein zur Fachkräfteförderung.

Betroffen ist jetzt eine Frauengeneration, die noch viel ehrenamtliche und freiwillige Arbeit geleistet hat.
Autor: Monika Barmet Pflegefachfrau im Operationsbereich

Monika Barmet, Pflegefachfrau im Operationsbereich, sieht die Revision kritisch. «Betroffen ist jetzt eine Frauengeneration, die noch viel ehrenamtliche und freiwillige Arbeit geleistet hat.» Diese Frauen hätten kaum von schulergänzenden Betreuungsangeboten profitiert. «Sie hatten nur kleine Pensen und werden kaum von beruflicher Vorsorge profitieren.» Durch ein höheres Rentenalter würde diese Frauengeneration noch schlechter gestellt, findet Barmet, die für die Mitte im Zuger Kantonsrat sitzt. Anders als ihre Partei lehnt sie die Revision ab. Barmet ist Mutter von drei Kindern, hat während der Betreuungsphase lange nur auf Abruf im OP gearbeitet.

Masson ist parteilos, hat ebenfalls drei Kinder und hat diese auch selbst betreut, weil Alternativen fehlten. Doch sie sieht es anders: «Meine Generation hat sich Möglichkeiten erkämpft, die keine vor uns hatte.» Dies gelte vor allem für den Bildungsbereich.

Vorlagen sollen Finanzloch stopfen

Die AHV braucht laut dem Bundesrat in den nächsten 10 Jahren 18.5 Milliarden Franken zusätzlich. Zwei Vorlagen sollen das Finanzloch vorübergehend stopfen: Die Änderung des AHV-Gesetzes und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0.4 Prozentpunkte. Beide müssen angenommen werden, sonst scheitert die Revision.

Das Parlament muss dafür sorgen, dass die Diskriminierung von Frauen und Leuten mit kleinen Pensen mit der BVG-Revision beseitigt wird.
Autor: Rebekka Masson Geschäftsleiterin Modell F

Während Masson einen Bürojob hat, ist Barmets Arbeit im Operationssaal auch körperlich anspruchsvoll. Sie muss lange stehen und teils schweres Material heben. Die Pflegefachfrau sagt, das werde im Alter schwieriger. Weil das aber auch für Männer gilt, sieht sie es nicht als zentrales Argument gegen die Revision. Wichtiger sei der Punkt, dass Frauen noch immer weniger verdienen würden.

Masson berät viele Frauen, die Teilzeit arbeiten und später kaum auf die berufliche Vorsorge, genannt BVG, zählen können. Dort sieht sie das Problem, nicht bei der AHV. «Das Parlament muss dafür sorgen, dass die Diskriminierung von Frauen und Leuten mit kleinen Pensen mit der BVG-Revision beseitigt wird.»

Knapp 600'000 Frauen müssten auf Pensionierung warten

Die BVG wird derzeit vom Parlament überarbeitet. Doch der Prozess hat sich verzögert, der Ständerat wird sich erst im Herbst damit befassen. Deshalb findet Barmet: «Im Moment wissen wir nicht, wie dieser Prozess ausgehen wird. Wir können nicht Gesamtbilanz ziehen für die Frauen.» Es gelte, die AHV-Revision aufzuschieben, bis alles auf dem Tisch sei.

Bei einem zweifachen Ja zu den AHV-Vorlagen warten bald neben Monika Barmet und Rebekka Masson weitere 599'000 Frauen länger auf ihre Pensionierung. Sie gehören zu den neun Übergangsjahrgängen - und erhalten deshalb als Kompensation einen Rentenzuschlag.

10v10, 20.07.2022, 21:50 Uhr

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