Seit Freitag hat die Zürcher Baudirektion die Kantonsstrasse zwischen Obfelden und Maschwanden im Bezirk Affoltern gesperrt: Nachts dürfen keine Autos passieren. Der Kanton will die Frösche, Kröten und Molche schützen, die über die Strasse wandern, um zu ihrem Laichgewässer zu gelangen.
«Tiere ziehen früher los»
Normalerweise sind die Amphibien erst im März unterwegs – doch dieses Jahr machen sich viele früher auf ihre Wanderung. «Dass anfangs Februar über mehrere Nächte hinweg so viele Tiere wandern, kommt nur ganz selten vor», erklärt der Biologe Mario Lippuner.
«Aber wenn es so warm ist, ziehen die Tiere früh im Winter los», so Lippuner. Er arbeitet bei der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz und ist für den Kanton Zürich zuständig. Wenn sich wegen der Klimaerwärmung warme Winter häufen, erwartet Lippuner auch mehr frühe Wanderungen der Amphibien.
Autofahrer aufgepasst
Im Kanton Zürich gibt es rund hundert Stellen, an denen besonders viele Amphibien die Strassen überqueren. Um die Tiere zu schützen, hat der Kanton gemeinsam mit den Gemeinden und Naturschutzorganisationen Zäune aufgestellt. Tierschützer sammeln die Frösche und Kröten später ein und tragen sie über die Strasse.
An andern Stellen sorgen unterirdische Tunnel dafür, dass die Amphibien sicher unter den Strassen zu ihren Laichplätzen kommen. Trotzdem appelliert Wolfgang Bollack von der Zürcher Baudirektion an die Autofahrerinnen und Autofahrer: «Die Leuten sollen an bekannten Stellen vorsichtig fahren – zugunsten der Amphibien.»
Die Leute sollen an bekannten Stellen vorsichtig fahren – zugunsten der Amphibien.
Denn es ist wichtig, dass die Tiere auf dem Weg zu ihren Laichplätzen überleben und genügend Nachwuchs aufziehen können. Über 80 % der Amphibien gehören in der Schweiz zu den gefährdeten Arten.