Die finanzielle Situation des Spitals Einsiedeln hat sich im 2018 weiter angespannt: Die Jahresrechnung schliesst mit einem Minus von 7.2 Millionen Franken. Damit liegt das Betriebsergebnis deutlich unter den Erwartungen. «Die Ausgaben beim Personal sind im vergangenen Jahr zu stark gestiegen», sagt Spitaldirektor Urs Birchler. Sie nahmen um über 9 Prozent zu.
Höhere Personalkosten als Hauptgrund
Der zwingende Ausbau des Behandlungsspektrums habe zu mehr Stellen und somit höheren Ausgaben im Personalbereich geführt. Das Spital Einsiedeln sei als Grundversorger verpflichtet, eine sogenannte Intermediate-Care-Einheit zu betreiben für Patienten, die einer besonderen ärztlichen und pflegerischen Betreuung bedürften - beispielsweise nach einer Operation.
Der Betriebsertrag bewegt sich mit 42.9 Millionen Franken auf Vorjahresniveau. Zwar verzeichnet das Spital noch immer ein Wachstum, dieses verlangsamte sich im vergangenen Jahr jedoch deutlich.
Erstmals über 4000 Patientinnen und Patienten
Die Erträge im stationären Bereich stiegen um 0.6 Millionen Franken, im ambulanten Bereich sanken sie gegenüber dem Vorjahr um 0.9 Millionen Franken. Das Spital behandelte im letzten Jahr 4114 Patientinnen und Patienten stationär, dies entspricht einer Steigerung von 3.5 Prozent.
In der Geschichte des Spitals wurden somit erstmals über 4000 Patienten behandelt. Insgesamt kamen 295 Kinder in der neuen Geburtsabteilung zur Welt - 23 mehr als im Jahr zuvor.
Personalabbau geplant
Gemäss Spitaldirektor Urs Birchler setze man im laufenden Jahr alles daran, eine Trendwende bei den angespannten Finanzen zu erreichen. Man suche nach Möglichkeiten, die internen Prozesse zu optimieren, effizienter zu werden und die Kosten zu senken.
«Zudem wollen wir wieder zum Personalbestand von 2017 zurückkehren», sagt Urs Birchler. Diese Massnahmen stossen beim Spitalpersonal aber auf heftige Kritik: Sie fordern mittels einer Petition einen Entlassungsstopp.