Im kalten Krieg war die Arktis ein Tummelfeld für amerikanische und russische Spionageaktivitäten. Nach dem Fall der Sowjetunion schwand das Interesse der USA am Ewigen Eis im hohen Norden – vorübergehend.
Denn mit dem Klimawandel erwacht die Aufmerksamkeit wieder: Je mehr Eis schmilzt, desto zugänglicher werden üppige Öl- und Gasreserven, die darunter vermutet werden. Laut Schätzungen des US Geological Survey schlummern 30 Prozent des noch unangezapften Erdgases und 12 Prozent der weltweiten Erdölreserven unter der Arktis.
Obama präsentiert US-Strategie für Arktis
Das wollen sich die USA nicht entgehen lassen. Letztes Jahr publizierte Präsident Barack Obama eine Strategie für die Arktis. Demnach wollen die USA das dort vermutete Öl und Gas fördern – auf umweltschonende Art und mit neuster Techonologie, wie es heisst.
Zudem soll nicht überall gebohrt werden. Verschont bleiben soll das Naturschutzgebiet Arctic National Wildlife Refuge an der Küste im Norden Alaskas. Dort ziehen Rentiere ihre Jungen auf und die einheimischen Iniuts haben ihre Jagdgründe in der Gegend. Seit Jahren wird über Bohrungen in diesem Gebiet gestritten.
Ganz anders in anderen Regionen der Arktis. Hier haben Firmen bereits Bohrlizenzen von den USA erworben und mit Probebohrungen im Meer begonnen. Die Firma Shell bohrte letztes Jahr nördlich von Alaska im Chukchi Meer und im Beaufort Meer, stiess aber wegen der Kälte auf Schwierigkeiten.
Umweltschützer mit grossen Bedenken
Umweltschutzverbände wehren sich gegen die Erdölforderung in der Arktis. Sie gefährde Fische, Robben und Eisbären, sagen sie. Zudem sei bei einem Unfall ein unermesslicher Schaden zu erwarten, da sich das Öl in kaltem Wasser weniger rasch abbaut. Bis jetzt sieht es aber nicht danach aus, als ob diese Argumente die rastlose Suche nach Öl und Gas stoppen können.