- Der Zürcher Stadtrat reagiert auf die Kritik aus der Gemeinderatskommission. Er zieht seine Weisung zur Spitälerstrategie zurück.
- Als Sofortmassnahme sollen Gebäude, die nicht zum Kernspital des Triemli gehören, nicht mehr durch das Spital betrieben werden.
- Die Augenklinik und die Frauenklinik sollen nicht erweitert werden. Die Augenklinik soll am jetzigen Standort bleiben, die Frauenklinik soll ins Kernspital integriert werden.
- Weiter sollen die beiden Stadtspitäler unter der Rechtsform einer öffentlich-rechtlichen Anstalt zusammengeführt werden.
- Die Spitäler blieben damit im öffentlichen Eigentum, sie wären aber flexibler, um mit anderen Spitälern kooperieren zu können.
Das Problem: Die beiden Stadtspitäler Triemli und Waid kämpfen seit längerem mit finanziellen Problemen. Es gelingt ihnen nicht rentabel zu wirtschaften. Seit 2012 haben sich die Rahmenbedingungen für die Spitäler wesentlich verändert. Der Wettbewerb um Patienten und Personal nahm zu, der Kostendruck stieg, der medizinisch-technische Fortschritt beschleunigte sich.
Der erste Schritt: Im März stellte Gesundheitsvorsteherin Claudia Nielsen (SP) die neue Spitalstrategie vor. Die Stadtspitäler sollten zu einem Spital an zwei Standorten unter einer Leitung und einer Rechnung zusammengeführt werden. Die Stadt solle aber Eigentümerin bleiben.
Die Kritik: Vor zwei Wochen wies die zuständige Gemeinderatskommission die Strategie einstimmig an den Stadtrat zurück. Die Kommission befand Claudia Nielsens Arbeit als ungenügend. Sie habe zu wenig konkret formuliert, wie sie die beiden Spitäler neu organisieren wolle.
Die Sofortmassnahmen: Der Stadtrat will nun «unverzüglich die nächsten Schritte in die Wege leiten». Der Triemli-Turm soll saniert und das medizinische Angebot im Kernspital konzentriert werden. Die Frauenklinik verlässt die Maternité und zieht in das Hauptgebäude. Um diese Massnahmen schnell umzusetzen, wird Claudia Nielsen ein Beirat zur Seite gestellt.
Die Rechtsform: Die Stadtspitäler sollen zu einer öffentlich-rechtlichen Anstalt zusammengeführt werden. Sie sollen weiter der Stadt gehören, aber flexibler sein. Die Spitäler würden unter einem gemeinsamen Dach wirtschaften. Als Vorbild dient dem Stadtrat das Verfahren des Kantons mit dem Kantonsspital Winterthur.