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Ausbau Autobahn A1 Hoffnungsschimmer für Tunnel im Gäu

An einem Gespräch mit Vertretern von Gemeinden und Verbänden macht das Bundesamt für Strassen kleine Zugeständnisse.

Die Idee gibt es schon lange: Ein Tunnel im Gäu soll die Auswirkungen des 6-Spur-Ausbaus der Autobahn A1 mindern. Weniger Lärm, weniger Dreck, mehr Landwirtschaftsflächen, mehr Natur – so die Rechnung von Gemeinde-Politikern, Bauern und Umweltschützern.

Bislang waren die Pläne für einen teilweisen Tunnel oder einen «Deckel» auf der Autobahn zwischen Oensingen und Niederbuchsiten aber chancenlos. Das Bundesamt für Strassen Astra sträubte sich dagegen. Begründung: Ein Tunnel wäre mit über 100 Millionen Franken viel zu teuer.

Unabhängiges Gutachten möglich

Organisiert von Nationalrat Philipp Hadorn, sind nun Vertreter des Astra, des Kantons Solothurn, Politiker aus Gemeinden entlang der A1 und Verbandsvertreter in Solothurn zusammengekommen und haben über die Tunnel-Variante diskutiert.

Bauprofile neben Autobahn
Legende: Die Bauprofile zeigen, wie breit die Autobahn nach dem 6-Spur-Ausbau wird. Ein Tunnel ist in diesen Plänen nicht vorhanden. SRF / Andreas Brandt

Fazit: Es sei ein sehr gutes Gespräch gewesen, so Regierungsrat Roland Fürst. Beim Tunnel sei man aber leider nicht weitergekommen, so Edgar Kupper, der als Vertreter des Bauernverbands am Treffen teilnahm. Immerhin gibt es aber drei Zugeständnisse des Astra:

  • Das Bundesamt legt offen, wie es die Kosten für den Tunnel berechnete. Die Solothurner halten die Kostenschätzungen für übertrieben.
  • Es wird eine Begleitgruppe eingesetzt. Darin sollen Vertreter der Gemeinden und Verbände Einsitz nehmen.
  • Das Bundesamt übernimmt Kosten, die den Bauern aufgrund von Landumlegungen oder Güterregulierungen entstehen. Dies ist z. B. der Fall, wenn ein Bauer aufgrund der breiteren Autobahn ein Teil seines Feldes verliert.

Vor allem der erste Punkt lässt die Vertreter von Gemeinden und Verbänden hoffen. Denn wenn den Solothurnern die Kostenschätzung nicht plausibel erscheint (und davon muss man ausgehen), dann kann ein Gutachten eines Unabhängigen angefordert werden.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Und käme dieser zu einem anderen Resultat, dann könnte das Astra seine Pläne noch anpassen – hoffen die Solothurner. Allerdings müsste dann das Projekt noch einmal ziemlich überarbeitet werden. Aktuell ist die Projektauflage bereits verstrichen, die Einsprachen werden zur Zeit behandelt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Bundesamt für Strassen einen Schritt auf die Solothurner zugegangen ist. Trotzdem ist ein Tunnel im Gäu nach wie vor in sehr weiter Ferne.

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