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Ausserordentliche GV MCH-Group kommt mit Murdoch-Rettungsplan durch

Erleichterung bei Messe-Chefs: Die Aktionäre stimmen der Neuausrichtung und der Beteilung von Investor James Murdoch zu.

An der ausserordentlichen Generalversammlung der MCH Group ist der Verwaltungsrat mit seinen Plänen zur Neupositionierung des Unternehmens durchgekommen. Neben der Kapitalerhöhung im Umfang von total bis zu 104,5 Millionen Franken, stimmten die Aktionäre auch der Wahl von James Murdoch in den Verwaltungsrat zu. Insgesamt seien bei der schriftlichen Abstimmung 91,2 Prozent der Aktionäre vertreten gewesen, heisst es in einer Mitteilung vom Montag.

Angeschlagenes Unternehmen

Die Corona-Krise machte der MCH Group im laufenden Jahr schwer zu schaffen. Der mit Schwierigkeiten kämpfende Messebetreiber erwartet 2020 einen noch massiveren Umsatz- und Gewinneinbruch als im Vorjahr.

Das nun genehmigte Massnahmenpaket sei daher zwingend erforderlich gewesen, um die Folgen der Krise zu bewältigen, betonte der Verwaltungsrat. Nun sei der Weg frei zur notwendigen Sanierung und der strategischen Neuausrichtung des Messebetreibers.

Kritik von Aktionären

Im Vorfeld hatte sich der Grossaktionär Erhard Lee von der Zürcher Vermögensverwaltung AMG gegen die Pläne des Unternehmens gewehrt. An der Generalversammlung unterlag er nun aber.

Verwaltungsratspräsident Ulrich Vischer und CEO Bernd Stadlwieser geben sich laut der Medienmitteilung erfreut und erleichtert, dass die Aktionäre ihren Anträgen gefolgt sind. «Wir sind erleichtert über die Unterstützung der Aktionäre, die sich für die Interesse des Unternehmens, unserer Stakeholder sowie auch der Wirtschaftsregionen Basel und Zürich ausgesprochen haben», liess sich Vischer zitieren.

Juristisches Hickhack?

Grossaktionär Erhard Lee hat gegen die Beschlüsse bereits Rekurs bei der Übernahmekommission eingereicht und blockiert deren Eintrag ins Handelsregister. Er will damit erreichen, dass der Verwaltungsrat mit ihm und andern unzufriedenen Aktionären verhandelt. Sie möchten erreichen, dass sie für ihre Aktien, die sie zum Teil seit über 10 Jahren halten, mehr Geld erhalten, wenn sie diese verkaufen möchten. An der Generalversammlung sind sie mit diesen Anträgen gescheitert. Jetzt versuchen sie es auf juristischem Weg.

Regionaljournal Basel, 03.08.2020, 12.03 Uhr ; 

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