Bedrohlich zeigt der Spitz der zehn Meter langen Rakete direkt auf den Besucher des Museums Burg in Zug. Diese Bloodhound Abwehrrakete sollte ab den 1960er Jahren feindliche Flugzeuge vom Himmel holen und ist heute Sinnbild für die Zeit des Kalten Krieges: «Die Armee war überall, das war selbstverständlich», erklärt Christoph Tschanz vom Museum Burg Zug.
Auch im Museum bleibt es bedrohlich. Das Geräusch von sowjetischen Bombern zeigt die ständige Angst vor einem Einmarsch des Ostblocks. Die Gesellschaft spaltete sich zu dieser Zeit in einen linken und einen bürgerlichen Teil. Diese beiden Pole spiegeln sich auch in der Gestaltung der Ausstellung.
Der Antikommunismus in den 50er und 60er Jahren war so stark in der Schweiz, dass alles Links angehauchte als Linksextrem angesehen wurde.
Der kommunistische Feind wurde auch inmitten der Gesellschaft gefürchtet: Im grossen Stil wurden Schweizerinnen und Schweizer abgehört. Bekannt wurde das unter dem Namen «Fichen-Affäre».
Die Zeit des Kalten Krieges wird im Museum Burg bewusst von beiden Seiten beleuchtet. So soll eine Debatte rund um die Themen «Sicherheitspolitik», «Integration» und «Ausschluss politisch Andersdenkender» angestossen werden.
Mehr Informationen zur Ausstellung
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr; sda/schl;gotl