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Auswirkung der Postauto-Affäre Muss der Chef der Aargauischen Kantonalbank gehen?

Das ist bisher passiert: Postauto Schweiz soll sich Subventionen zu Unrecht erschlichen haben. Wegen dieser Affäre ist die Post-Chefin Susanne Ruoff zurückgetreten. Am Montag wurden nun auch noch sämtliche Mitglieder der Geschäftsleitung der Postauto AG per sofort freigestellt.

Die Postauto-Affäre kurz erklärt

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Im Februar 2018 geriet Postauto Schweiz in die Schlagzeilen, weil das Unternehmen durch gesetzeswidrige Umbuchungen im Verlaufe mehrerer Jahre 78,3 Millionen Franken Abgeltungen von Bund und Kantonen erschlichen hatte. Postauto Schweiz muss die missbräuchlich bezogenen Subventionen dem Bund und den Kantonen zurückerstatten. Der Leiter Daniel Landolf sowie der Finanzchef wurden umgehend von ihren operativen Aufgaben entbunden. In Folge des Skandals ist die Post-Chefin Susanne Ruoff am 8. Juni 2018 zurückgetreten.

Das hat der AKB-Chef mit der Affäre zu tun: Der CEO der Aargauischen Kantonalbank Pascal Koradi war der Finanzchef der Post, und damit auch für die Tochterfirma Postauto Schweiz verantwortlich. Im Herbst 2015 ernannte der AKB-Bankrat Koradi zum Bankchef.

Das haben Koradi, der Bankrat und Aargauer Regierung bisher gesagt: Pascal Koradi sagte im Februar 2018 gegenüber Radio SRF, dass er innerhalb der gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen gehandelt habe. Der Bankrat der AKB, sowie die Aargauer Regierung stellten sich hinter Koradi.

Ein Mann schaut in die Kamera
Legende: Was hat Pascal Koradi gewusst? Keystone

Das sagt Pascal Koradi heute: Er habe nichts von illegalen Machenschaften gewusst, betont Koradi noch einmal in einem schriftlichen Statement. Zudem stehe er zu allen getroffenen Entscheidungen in seiner damaligen Funktion, heisst es weiter. Koradi betonte weiter, dass er seinen Teil zu Aufklärung der Vorkommnisse beitragen möchte.

Das sagt die Aargauer Regierung und der Bankrat heute: «Der Regierungsrat wird die neusten Informationen analysieren und prüfen, ob die damalige Rolle von Pascal Koradi bei der Post, die AKB-Eigentümerinteressen des Kantons tangieren», sagt Regierungssprecher Peter Buri auf Anfrage von SRF. Wenn dies der Fall wäre, würde der Regierungsrat das weitere Vorgehen mit dem Bankrat besprechen. Eine Anfrage von SRF beim AKB-Bankrat blieb unbeantwortet.

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