Basels Spitzenpolitiker von links bis rechts sind sich einig: Der Rücktritt von Carlo Conti war richtig. Patricia von Falkenstein, Präsidentin der Liberaldemokraten, bringt den allgemeinen Tenor auf den Punkt: «Es war halt doch ein bisschen viel, das Carlo Conti falsch gemacht hat. Für die Glaubwürdigkeit seiner Person war es das Beste, dass er zurückgetreten ist.»
Sie verweist darauf, dass Carlo Conti nicht nur Verwaltungsratshonorare behalten hat, die er dem Kanton hätte abliefern müssen, sondern dass er auch noch unsorgfältig war und - gemäss eigener Aussage - versehentlich Geld bezogen hat von einem Konto im Departement. Zwei Fehler, das sei mindestens einer zu viel, findet auch Urs Müller, Präsident der Linksaussen-Partei Basta. «Der Rücktritt war notwendig», sagt Müller gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.
Ähnlich klingt es bei Tobit Schäfer, SP-Grossrat und Präsident der Geschäftsprüfungskommission. «Als Regierungsrat hat man eine Vorbildfunktion - und da ist es konsequent, dass man den Hut nimmt, wenn man solche Fehler begangen hat.»
SVP-Präsident und Nationalrat Sebastian Frehner sagt von sich selber, er schätze Carlo Conti als Politiker sehr und möge deshalb nicht hart über ihn urteilen. Aber auch er findet, Conti habe in seinem Amt zu wenig Sensibilität gezeigt. «Als Politiker stehen wir halt im Rampenlicht - und alles, was wir tun, wird von der Öffentlichkeit gewürdigt.»
Lob erhält Carlo Conti dafür für seine Kommunikation. Dass er vor die Öffentlichkeit trat, seine Fehler zugab und die Konsequenzen daraus zog - dies hat vielen Basler Politikern imponiert. Zum Beispiel Tobit Schäfer: «Wenn man vergleicht mit Carlo Contis Kollegen im Baselbiet, dann muss man Respekt haben vor seinem Entscheid.» Ein Seitenhieb an den Nachbarkanton, wo Alt-Regierungsrat Adrian Ballmer in eine ähnliche Honorar-Affäre verwickelt ist, bislang jedoch öffentlich nicht einmal Stellung dazu genommen hat.