Frauen dürfen «oben ohne», im Bikini, im Badeanzug und im enganliegenden Burkinis ins Wasser. Nicht mehr erlaubt sind hingegen weite Burkinis. «Wir konnten diese nicht mehr von der Strassenbekleidung unterscheiden», sagt Peter Howald, Leiter des Basler Sportamts, zum Entscheid. Und deshalb habe man weite Kleidung aus hygienischen Gründen jetzt verboten.
Neu steht das Frauenbad auch nur noch über 16-Jährigen offen. Mütter dürfen Säuglinge nur noch bis ins Krabbelalter mitnehmen. Bisher durften Mütter ihre Kinder mitnehmen; Buben ab dem 6. Altersjahr war der Zutritt jedoch immer schon verboten. Zur Durchsetzung dieser Regeln wird im Frauenbad vermehrt weibliches Personal eingesetzt. Auf die neuen Regeln machen Piktogramme auf Plakaten und Flyern an der Kasse und bei den Eingängen zum Frauenbad aufmerksam. Damit die Neuerungen auch bei den Musliminnen im Elsass bekannt werden, wurde die Basler Muslim-Kommission eingeschaltet. Sie soll die meist nicht deutschsprachigen Frauen informieren.
Mit Cars angereist
Mit den neuen Regeln wollen die Behörden verhindern, dass weiterhin strenggläubige Musliminnen per Car aus dem angrenzenden Frankreich anreisen. Zuletzt waren an Spitzentagen 500 Frauen und Kinder ins «Fraueli» gekommen. Das Eglisee ist nicht nur das einzige Basler Bad, das eine separate Liegewiese biete, sondern auch ein Schwimmbecken, in welchem ausschliesslich Frauen baden dürfen, erklärte Peter Howald.
Zu Konflikten kam es, weil einige Frauen erwarteten, ein «muslimisches Frauenbad» vorzufinden. Sie waren entsetzt, als sie männliches Personal oder Frauen, die «oben ohne» badeten, auf dem Gelände entdeckten. Versuche mit einer Mediatorin zu vermitteln blieben meistens ohne Erfolg, sagt Howald.