Gemäss der am Freitag in Muttenz präsentierten Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz konnten von Januar bis September mit einer Ausnahme alle Sektoren ihre Wertschöpfung steigern. Einzig die Landwirtschaft musste ein Minus von 7,1 Prozent verbuchen.
Stark getroffen von der Aufhebung der Eurountergrenze durch die Schweizerische Nationalbank war wie erwartet die Exportwirtschaft, deren Umsätze schlagartig einbrachen. Dass die Nordwestschweizer Industrie in den ersten neun Monaten dennoch um 1,4 Prozent wuchs, sei der Pharma zu verdanken, sagt Rainer Füeg, Verfasser der Wirtschaftsstudie Nordwestschweiz. Dass die Pharmaindustrie weniger betroffen ist von der Frankenstärke habe laut Füeg damit zu tun, dass diese vor allem auch in den Dollar-Raum exportiert.
Der Dienstleistungssektor konnte zwar die Wertschöpfung vor allem dank den Banken und dem Bereich Forschung und Entwicklung insgesamt um 0,5 Prozent erhöhen. Grosshandel und Grossverteiler entwickelten sich aber laut der Studie rückläufig. Im Gewerbe konnten ausser dem Fachhandel alle Branchen zulegen, was die Wertschöpfung um 1,2 Prozent ansteigen liess.
Für 2016 Plus von 1,7 Prozent prognostiziert
Für das kommende Jahr prophezeit Füeg der Nordwestschweiz wieder ein leicht stärkeres Wirtschaftswachstum. Nach seiner Einschätzung dürfte die Wertschöpfung um 1,7 Prozent zulegen. Ein Plus von 2 Prozent erwartet Füeg für die Exportindustrie und die Finanzwirtschaft, gar um 2,5 Prozent soll die Pharmaindustrie zulegen. Nur schwach wachsen oder gar stagnieren dürfte dagegen die Bauwirtschaft.