Dem Kanton Basel-Stadt gehen die Strassenbauprojekte in den nächsten Jahren nicht aus: Der Gundelitunnel oder die Überdachung der Autobahn im Gebiet Gellert sind nur zwei Beispiele. Höchste Priorität geniesst aber ein anderes Projekt: Der Rheintunnel als Entlastungsstrasse für die Osttangente. Baudirektor Hans-Peter Wessels sagt: «Der Rheintunnel, zur Entlastung der Osttangente, hat absolute Priorität.»
Unter dem Rhein durch
Für die Basler Regierung hat der Rheintunnel oberste Priorität, weil er einen der gravierendsten Verkehrsengpässe der Schweiz entschärft. Die Regierung erhofft sich so, die Quartiere Wettstein, Breite und Gellert von Lärm und Abgasen zu entlasten.
Der Alleingang wird uns nicht weiter bringen.
Der geplante Zubringer Allschwil ist für die Basler Regierung hingegen weniger wichtig. Zwar würde die Regierung das Baselbieter Projekt weiterhin ideologisch unterstützen, finanzielle Beteiligung stehe aber nicht zur Diskussion. Der Gundelitunnel macht die Basler Regierung vom Entscheid zur Umfahrung Allschwil abhängig.
Autobahnring nötig
Diese Haltung stösst auf Kritik. «Solche strategischen Fragen muss man jetzt gemeinsam diskutieren. Der Alleingang wird uns nicht weiter bringen», sagt etwa Martin Dätwyler, stellvertretender Direktor der Handelskammer beider Basel. Er fordert, dass beide Basel die Autobahnprojekte rund um die Stadt zusammen anpacken. Denn nur ein Autobahnring würde die nötige Entlastung bringen.
Ähnliche Kritik kommt auch vom TCS beider Basel und vom Basler Gewerbeverband. Auch sie fordern eine engere Zusammenarbeit beider Basel und dass die anderen Autobahnprojekte nicht vernachlässigt werden.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)