Um 3 Grad Celsius und trocken wars, als die Glocken vier Uhr schlugen und im Basler Stadtzentrum die Strassenlampen erloschen. Die Tambourmajore gaben das langersehnte Kommando «Morgestraich - vorwärts marsch!», und die Cliquen folgten zu Piccolo- und Trommelmärschen ihren farbenprächtigen Laternen durch die Strassen.
Drei Tage lang wird die Fasnacht die für den Verkehr am Nachmittag und nachts gesperrte Innenstadt beherrschen, bis sie am frühen Donnerstagmorgen zu Ende geht.
Drei Tage lang steht Basel nun unter dem Motto «Gäll, blyb suuber». Der Leitspruch, den das Fasnachts-Comité bereits im letzten Spätsommer festlegte, hat in der Zwischenzeit zusätzliche Aktualität erlangt durch diverse Affären der vergangenen Monate in den beiden Basel.
Der Skandale von nah und Despoten von fern haben sich auch die Basler «Junteressli» angenommen. Das Sujet der Fasnachtsclique heisst «Dräggsau», ihre Laterne zieren die Gesichter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, des Fifa-Präsidenten Sepp Blatter oder des geschassten Direktors der Basler Verkehrsbetriebe (BVB).
466 sogenannte Fasnachtseinheiten werden am Umzug durch die Basler Innenstadt teilnehmen, für den die Wetterprognosen Sonne und vorfrühlingshafte Temperaturen versprechen. Auf rund 11'200 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder schätzt das Comité die Zahl der aktiven Fasnächtler.