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Basel Baselland Staatsanwaltschaft leitet Verfahren gegen «Tageswoche» ein

Die Basler Staatsanwaltschaft hat ein polizeiliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Sie untersucht, ob im Zusammenhang mit den Tricksereien bei den Abos eine Straftat vorliegt oder nicht. Der Geschäftsführer der TagesWoche gibt zu die Situation falsch eingeschätzt zu haben.

Nachdem am Mittwoch der TV-Sender Telebasel über die Tricksereien bei den Abo-Zahlen der «Tageswoche» berichtete, wurde auch die Basler Staatsanwaltschaft aktiv. Dies, weil möglicherweise ein Offizialdelikt vorliegt.

«Die Basler Staatsanwaltschaft hat gegen die Verantwortlichen der Zeitung ein polizeiliches Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf Betrug eingeleitet», sagt Peter Gill, Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF. Man untersuche in diesem Verfahren ob eine Straftat vorliegt und entscheide dann, ob ein ordentliches Verfahren eingeleitet oder die Ermittlungen eingestellt werden, erklärt Gill.

Die Vorermittlungen richteten sich gegen die Verantwortlichen der Zeitung allgemein und nicht gegen einzelne Personen.

TagesWoche nimmt Stellung

Tobias Faust, der Geschäftsführer der «TagesWoche», sagt gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF, dass der Vorwurf des Betrugs sehr unangenehm sei. «Der Vorwurf schadet unserer Glaubwürdigkeit und das ist für uns dramatisch». Die Führung der «TagesWoche» habe die Situation falsch eingeschätzt und nur darauf geschaut, dass die Auflagezahlen von der Wemf AG für Werbemedienforschung, welche die Auflagezahlen der Schweizer Zeitungen prüft, korrekt beglaubigt worden sei. Offenbar hat man aber nicht daran gedacht, dass Anzeigekunden sich getäuscht fühlen können, wenn über 8'000 Exemplare in Zürich am Flughafen aufliegen und nicht an Haushalte in der Region gelangen.

Keine Zeitungen mehr nach Zürich

Nun wollen die Verantwortlichen keine Zeitungen mehr nach Zürich liefern. Damit versuchen sie den Schaden bei den Anzeigekunden zu verkleinern. Mehrere hätten sich schon gemeldet, sagt Tobias Faust, verärgert oder verunsichert. Nun gelte es mit allen zu sprechen mit dem Ziel Glaubwürdigkeit und Transparenz zurückzugewinnen.

Zeitung wollte Bekanntheitsgrad erhöhen

Die «Tageswoche» hat rund 3250 Exemplare an den Basler Flughafen liefern lassen und 8250 Exemplare an den Flughafen in Zürich. Laut dem Auflagebulletin 2013 der AG für Werbemedienforschung (Wemf) verkaufte die «Tageswoche» 26'358 Exemplare.

Die Zeitung hat für diese Lieferung zwar eine Rechnung verschickt. Von den Flughäfen kam aber eine Rechnung mit dem gleichen Betrag zurück als «Ausgleich für die Abonnementsrechnung».

Die «Tageswoche» stritt diesen Vorgang in einer auf ihrer Internetseite veröffentlichten Stellungnahme nicht ab. Vielmehr hiess es, das Unternehmen sei bestrebt, den Bekanntheitsgrad der TagesWoche zu erhöhen.

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